Koran-Unterricht:Erdoğane

Die Moschee-Schulen müssen an Einfluss verlieren.

Von Heribert Prantl

Wie lautet der Plural von Erdoğan? Womöglich hält der türkische Staatspräsident die Frage für beleidigend, weil es so einen wie ihn nur einmal geben könne. Der Plural heißt auch nicht etwa "Erdoğane", sondern das sind muslimische Geistliche, die zumal der türkische Staat nach Deutschland schickt, auf dass sie dort in den Moscheen predigen und Koran-Unterricht erteilen. Sie können kaum Deutsch, die Unterrichtsprache ist Arabisch oder Türkisch; ihr Unterricht besteht in Unterwerfung.

Wer etwas dagegen hat, dass Kinder massiv indoktriniert, einer archaischen Didaktik und einer grundgesetzfernen Indoktrination ausgesetzt werden - der muss die Forderung von Heinrich Bedford-Strohm nach "flächendeckendem Islamunterricht" an den staatlichen Schulen begrüßen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche hat recht: Es muss regulären Islamunterricht an den Schulen geben, so wie es dort katholischen und evangelischen Unterricht gibt; und in dem Schüler Fragen stellen können, die sie in der Moschee nicht stellen können.

Nur bei einem solchen Schulunterricht ist transparent, was gelehrt wird; nur dort ist Kontrolle möglich. Und die Lehrer sind dann keine Importe, sondern islamische Theologen, an deutschen Hochschulen ausgebildet. Ein solcher Religionsunterricht ist Grundrecht der Schüler; und eine Prävention gegen Radikalisierung und Fanatisierung.

© SZ vom 28.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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