"Wir werden die Video-Überwachung der Bahnanlagen erheblich intensivieren", sagte Schily in einem Interview der Bild-Zeitung. Zugleich warnte der Minister aber vor panischen Aktionismus: "Wir dürfen jetzt nicht überreagieren." So seien etwa Kofferschleusen auch auf Bahnhöfen nicht machbar und den Bahnfahrern auch nicht zumutbar.
"Wenn wir demnächst vor jedem Bahnsteig Aktentaschen und Koffer durchleuchten wollten, müssten Pendler und Reisende wie bei einem Flug ein bis zwei Stunden vor der Abfahrt zum Bahnhof kommen", sagte Schily.
Der Minister betonte, dass im deutschen Bahnverkehr bereits ein engmaschiges Sicherheitsnetz existiere. "Allein 6000 Bundesgrenzschutzbeamte sorgen für die Sicherheit auf Bahnhöfen und auf den Strecken. Dazu kommen noch die Sicherheitskräfte der Bahn und die der Länderpolizei."
Die Sicherheitsbehörden, so der Bundesinnenminister weiter, würden alles daran setzen, die Hintergründe des auf dem Dresdner Hauptbahnhofes deponierten Bomben-Koffers aufzuklären.
Nach Angaben Schilys liegen derzeit "keine zusätzlichen Hinweise auf konkret geplante Anschläge in Deutschland vor". Der Minister mahnte aber weiter zur Wachsamkeit. Der internationale Terrorismus sei "noch nicht besiegt".
(sueddeutsche.de/dpa)