König von Saudi-Arabien:Abdullah übt Kritik am britischen Antiterrorkampf

Schonungslose Kritik vom saudi-arabischen König: Vor den Terroranschlägen in London 2005 seien britische Behörden wertvollen Hinweisen nicht nachgegangen.

Großbritannien hat vor den Terroranschlägen in London 2005 nach Einschätzung von Saudi-Arabien nicht auf Hinweise aus dem Königreich reagiert. Der saudi-arabische König Abdullah sagte der BBC, möglicherweise hätten die Anschläge auf den Londoner Nahverkehr verhindert werden können.

Saudi-Arabiens König Abdullah: Beim ersten Besuch eines saudi-arabischen Monarchen seit 20 Jahren nimmt Abdullah kein Blatt vor den Mund. (Foto: Foto: dp)

Die meisten Länder nähmen das Thema Terrorbekämpfung noch immer nicht ernst, sagte Abdullah. Dazu gehöre leider auch Großbritannien. Monate vor den Anschlägen vom 7. Juli 2005 teilte Saudi-Arabien den Regierungen in London und Washington mit, man habe einen jungen Mann festgenommen, der gestanden habe, Geld für einen Terroranschlag in der britischen Hauptstadt gesammelt zu haben.

Unter den Attentätern sollten sich britische Staatsbürger befinden. Gewährsleute erklärten, die Informationen seien nicht detailliert gewesen und hätten keine Angaben zu Ort und Zeit des geplanten Anschlags enthalten.

Abdullah wird am späten Nachmittag zu einem Besuch in London erwartet. Es ist der erste eines saudi-arabischen Monarchen seit 20 Jahren.

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