Kinder- und Jugendbericht:Früher und länger lernen

Kostenlose Kindergartenplätze von Geburt an, ein massiver Ausbau von Ganztagsschulangeboten und frühere Einschulungen - das sind die Hauptforderderungen im neuen Kinder- und Jugendbericht.

Den Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab der Geburt sollten Kinder ab 2010 haben, sagte der Kommissionsvorsitzende Thomas Rauschenbach. Ab 2008 sollte dies bereits für Kinder ab zwei Jahren gelten.

Zukünftig sollen Kinder früher und länger in die Schule. (Foto: Foto: dpa)

"Wir müssen uns in Deutschland davon verabschieden, dass es ein Frontalangriff auf die Familie ist", wenn mehr staatliche Bildungsangebote für den Nachwuchs gefordert würden, sagte Rauschenbach, der in Dortmund Pädagogikprofessor ist. Bundesfamilienministerin Renate Schmidt (SPD) begrüßte den Bericht, gab jedoch bedenken, dass kostenlose Vorschulangebote "nicht von heute auf morgen" möglich sein werden.

Der Rechtsanspruch sei nicht mit einer grundsätzlichen Kindergartenpflicht zu verwechseln, betonte Rauschenbach. Für den Ausbau der Kinderbetreuung im Vorschulalter müsse der Staat jährlich bis zu 2,7 Milliarden Euro zusätzlich zur Verfügung stellen, errechneten die Kommissionsmitglieder. Die Kommission plädierte auch für eine frühere Einschulung. Derzeit liegt das Durchschnittsalter der Schulanfänger bei 6,7 Jahren; es soll demnach allmählich auf 6,0 Jahre gesenkt werden.

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