In Kenia haben die Konfliktparteien über eine Koalitionsregierung erzielt. Das gab der frühere Generalsekretär der UN, Kofi Annan, bekannt , der seit Wochen in dem Konflikt zwischen Präsident Mwai Kibaki und der Opposition vermittelt. "Wir haben eine Übereinkunft", sagte Annan vor Journalisten in der kenianischen Hauptstadt Nairobi.
Am Nachmittag sollte ein Dokument unterzeichnet werden, in dem Einzelheiten zur Teilung der Macht und einer Beendigung der seit zwei Monaten andauernden innenpolitischen Krise in Kenia festgehalten werden.
Kibaki und Odinga hatten seit dem Morgen mit Annan und dem tansanischen Präsidenten und Vorsitzenden der Afrikanischen Union, Jakaya Kikwete, verhandelt.
Noch am Dienstag hatte Annan seine Vermittlungsmission angesichts mangelnder Fortschritte ausgesetzt und zu direkten Gesprächen zwischen Kibaki und Odinga aufgerufen.
Beide hatten daraufhin ihre Bereitschaft zu einer politischen Lösung des Konflikts bekräftigt, die das Land seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl am 27. Dezember erschüttert.
Sowohl Kibaki als auch Odinga hatten den Wahlsieg für sich beansprucht. Bei den nachfolgenden Unruhen wurden mehr als 1500 Menschen getötet. Hunderttausenden wurden in die Flucht getrieben.
Im Fall eines Scheiterns der Gespräche wurde eine neue Welle der Gewalt befürchtet. Medienberichten zufolge gibt es Hinweise auf eine "Aufrüstung" von Milizen, mit denen die nun entzweiten ethnischen Gruppen ihre jeweilige Gemeinschaft vor Angriffen schützen wollen.