Kämpfe auf den Philippinen:160.000 Menschen auf der Flucht

Lesezeit: 1 min

Regierungstruppen und muslimische Rebellen liefern sich seit vergangener Woche im Süden der Philippinen heftige Kämpfe. Helfer versuchen, das Leid der Flüchtlinge zu lindern.

Nach heftigen Gefechten zwischen muslimischen Rebellen und Regierungstruppen im Süden der Philippinen haben die Aufständischen mit dem Rückzug begonnen. Nach Angaben der Sicherheitskräfte verließen die Anhänger der Islamischen Moro-Befreiungsfront (MILF) einige besetzte Dörfer auf der südlichen Insel Mindanao.

In der umkämpften Provinz Cotabao ruht sich eine Frau mit ihren Kindern in der Nähe von philippinischen Soldaten aus (Foto: Foto: AFP)

Auf ihrem Rückzug steckten sie den Angaben zufolge mehrere Gebäude in Brand, darunter eine Kirche. Drei Menschen seien von Aufständischen getötet worden. Das Militär setzte seine Offensive gegen die Rebellen unterdessen mit Luftangriffen fort. Bei den Gefechten wurden nach Armeeangaben mindestens 27 Rebellen und ein Soldat getötet.

Inzwischen sind den Angaben zufolge fast 160.000 Zivilisten auf der Flucht. Die Regierung richtete 43 Flüchtlingslager ein, in denen die Menschen aus der umkämpften Provinz Cotabato mit Wasser und Lebensmitteln versorgt werden. Inzwischen seien die Notunterkünfte jedoch völlig überfüllt.

Das Welternährungsprogramms (WFP) der Vereinten Nationen startete erste Hilfsflüge in die Region, um eine humanitäre Katastrophe zu verhindern. Das WFP sei besorgt über die wachsende Zahl der Flüchtlinge, teilte die UN-Institution in Manila mit. Unter den Flüchtlingen seien viele Frauen und Kinder.

Die Kämpfe hatten in der vergangenen Woche begonnen, nachdem das Oberste Gericht des Landes die geplante Erweiterung des von Muslimen besiedelten Gebietes gestoppt hatte. Nach der Entscheidung besetzten Rebellen der Islamischen Moro-Befreiungsfront (MILF) mehrere Dörfer in der hauptsächlich von armen Bauern bewohnten Provinz.

Die radikalislamische Organisation kämpft seit 30 Jahren für einen unabhängigen islamischen Staat im Süden des überwiegend katholischen Landes. Mit 12.000 Mitgliedern ist sie die größte von mehreren Separatistengruppen der Philippinen. Friedensgespräche zwischen den Rebellen und der Regierung waren 2007 ins Stocken geraten.

© AFP/dpa/ihe/ssc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: