Israelische Fluglinie:Raketenabwehr an Bord

Bereits mehrfach waren israelische Passagiermaschinen durch Terrorangriffe vom Boden bedroht. Die Luftfahrtgesellschaft El Al hat nun reagiert und in mehrere ihrer Flugzeuge ein Raketenabwehrsystem eingebaut, das auch bei Militärmaschinen eingesetzt wird.

Das von Israel Aircraft Industries entwickelte Gerät namens Flight Guard reagiert automatisch auf hitzesuchende Raketen: Es schießt Leuchtbomben ab, die die Geschosse ablenken. Das Gerät wird seit einem Jahrzehnt von der israelischen Luftwaffe eingesetzt.

Flight Guard kostet etwa 800.000 Euro (750.000 US-Dollar) pro Flugzeug. Über die Zahl der entsprechend ausgerüsteten Maschinen gab es keine Angaben, ein Sprecher von EL Al lehnte eine Stellungnahme ab.

Die israelische Regierung habe die ersten Ausrüstungen finanziert, weitere Anlagen müssten von El Al bezahlt werden, hieß es in Medienberichten. Dies werde die Flugpreise erhöhen. Sollte das System erfolgreich getestet werden, würden weitere Maschinen damit ausgerüstet.

Die Bedrohung israelischer Passagiermaschinen durch Terrorangriffe vom Boden zeigte sich im November, als Unbekannte in der kenianischen Stadt Mombasa Boden-Luft-Raketen auf ein El-Al-Flugzeug abschossen. Die Raketen verfehlten ihr Ziel.

Vergangene Woche mussten zwei Maschinen der Fluglinie auf ihrem Weg von Tel Aviv nach Toronto auf einen anderen kanadischen Flughafen umgeleitet werden, weil es Hinweise auf einen geplanten Angriff der Terrororganisation El Kaida gab.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: