Iran reagiert nach Einschätzung der US-Geheimdienste im Atomstreit mit dem Westen auf diplomatischen Druck. In der Zusammenfassung eines am Montag veröffentlichten Geheimdienstberichts, hieß es, Teheran habe sein Atomwaffenprogramm im Herbst 2003 auf Eis gelegt.
Dies zeige, dass das Regime offenbar weniger entschlossen sei, Nuklearwaffen zu entwickeln, als dies in den vergangenen zwei Jahren von der US-Regierung angenommen wurde, heißt es in dem Iran-Bericht aller 16 US-Geheimdienste.
Aus Geheimdienstkreisen verlautete, das Atomwaffenprogramm sei auf internationalen Druck gestoppt worden. Es sei anzunehmen, dass der Iran das Programm bis Mitte 2007 nicht wieder aufgenommen habe.
Die Geheimdienstexperten vermuten unterdessen, dass sich Iran "die Option auf die Entwicklung von Nuklearwaffen offenhält". Die Entwicklung von Technologie, die auch für den Bau von Atombomben benutzt werden könnte, sei aber fortgesetzt wordenAngesichts dieser Erkenntnisse müsse der Druck auf Teheran aufrechterhalten werden.
Iran sei frühestens Ende 2009 technisch in der Lage, hochangereichertes Uran für den Bau von Atomwaffen herzustellen. Doch sei auch dies "sehr unwahrscheinlich".
Der UN-Sicherheitsrat hat bereits zwei Mal Sanktionen gegen Iran verhängt, weil das Land nicht auf die Urananreicherung verzichten will. Iran hat wiederholt erklärt, sein Atomprogramm diene ausschließlich friedlichen Zielen.