Irak-Türkei-Konflikt:"Feindlicher Akt"

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Der Irak fordert aggressiv den Abzug türkischer Soldaten, die im Norden Anti-IS-Kämpfer schulen. Ankara versteht die Aufregung nicht.

Von Paul-Anton Krüger, Kairo

Die irakische Zentralregierung in Bagdad hat am Samstag den türkischen Botschafter einbestellt. Sie protestierte dagegen, dass die Türkei in den Tagen zuvor 150 Soldaten in die irakische Stadt Bashiqa verlegt hat, 30 Kilometer nordöstlich von Mossul, der Millionenstadt, die von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kontrolliert wird. Die Stationierung sei ein "feindlicher Akt und eine Verletzung der irakischen Souveränität", die Regierung sei nicht informiert gewesen, hieß es in Bagdad. Sowohl Präsident Fuad Masum, ein Kurde, vor allem aber Premier Haidar al-Abadi, ein Schiit, kritisierten die Türkei scharf. Al-Abadi setzte der Türkei eine Frist von 48 Stunden, die Truppen zurückzuziehen. Vertreter schiitischer Blöcke im Parlament, die eng mit Iran verbündet sind, forderten sogar, das irakische Militär einzusetzen.

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