Irak:Ruhe in Basra - angeblich mit Hilfe Teherans

In den schiitischen Brennpunkten des Irak ist wieder Ruhe eingekehrt. Amerikas Erzfeind Iran soll vermittelt haben.

In Basra und anderen Schiiten-Städten des irakischen Südens schweigen nach tagelangen blutigen Kämpfen die Waffen. Auch in Bagdads Schiiten-Vorstadt Sadr-City ist am Montag wieder Ruhe eingekehrt, nachdem der Prediger Muktada al-Sadr am Sonntag seinen Milizionären befohlen hatte, keine irakischen Soldaten oder Polizisten mehr anzugreifen.

Iraker in Bagdads Schiitenviertel begutachten die Schäden, die die tagelangen Gefechte angerichtet haben (Foto: Foto: dpa)

Die sogenannte Grüne Zone von Bagdad, in der unter anderem die US-Botschaft und das Parlament liegen, wurde am Montag jedoch mit zahlreichen Mörsergranaten beschossen, wie Augenzeugen berichteten.

Unterdessen mehren sich die Hinweise, dass Iran, der die Sadr-Miliz unterstützt, zur Beruhigung der Lage beigetragen hat. Die arabische Zeitung Al-Hayat berichtete, es habe am Wochenende Verhandlungen mit al-Sadr gegeben, während sich dieser in Iran aufgehalten habe.

Das Ergebnis der Gespräche, an denen auch Vertreter der beiden schiitischen Regierungsparteien Dawa und Oberster Islamischer Rat teilgenommen hätten, sei der Waffenruhe-Aufruf al-Sadrs. Im Gegenzug habe man ihm zugesichert, zu prüfen, ob Angehörige der Mahdi-Armee zu Unrecht im Gefängnis sitzen.

Die US-Truppen meldeten derweil, sie hätten am Sonntag, dem letzten Tag der Offensive gegen die Mahdi-Armee, in Bagdad mehr als 40 Iraker getötet. Nach Angaben des US-Militärs starben am Sonntag zwei amerikanische Soldaten. Nahe Balad seien am Sonntag sechs Polizisten von Al-Qaida-Terroristen getötet worden.

© dpa/bavo/gal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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