Innovationen:Ideen fordern und fördern

Die Bundesregierung will findigen Forschern und Firmen im Land helfen. Doch das Programm kommt reichlich spät.

Von Markus Balser

Forscher in Deutschland gehören zu den besten weltweit. Sie tüfteln an Universitäten und an Leibniz- oder Max-Planck-Instituten. Sie melden nach den USA die meisten Patente an. Dennoch wartet Deutschland schon lange auf ein eigenes Unternehmen à la Google oder Apple, oder wenigstens auf das nächste SAP. Die Gründung des letzten Hightech-Unternehmens von Weltrang liegt immerhin schon 45 Jahre zurück.

Und auch die Innovationskraft bestehender Unternehmen fällt zurück. Zu oft bleiben die Ergebnisse der Wissenschaft an der Laborschwelle hängen. Zu viele Unternehmen, gerade Mittelständler, scheuen das Risiko, Innovationen auf den Markt zu bringen. Das alarmiert die Bundesregierung zu Recht. Denn zwei Drittel aller Jobs in Deutschland hängen am Mittelstand. Das Wirtschaftsministerium will deshalb die deutsche Innovationspolitik radikal reformieren. Richten soll es vor allem mehr Geld. Rund eine Milliarde Euro jährlich will Ministerin Brigitte Zypries in die Förderung von Innovationen stecken. Besonders Steuererleichterungen sollen kleine Unternehmen zu mehr Forschung motivieren, aber auch Gründerfonds und Förderprogramme.

Der Schritt ist richtig, doch er kommt spät. Das Innovationsprogramm, präsentiert ganz am Ende der Legislaturperiode, wirkt wie ein Arbeitsauftrag an die nächste Regierung. Denn umgesetzt würde es erst nach der Wahl.

© SZ vom 18.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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