Indien:Wahlen der weltgrößten Demokratie von Gewalt überschattet

Nach Beginn der Parlamentswahl in Indien sind trotz scharfer Sicherheitsvorkehrungen bei Anschlägen und Kämpfen mindestens vier Menschen getötet und elf weitere verletzt worden.

Indische Nachrichtensender berichteten über Angriffe muslimischer Separatisten in der an Pakistan grenzenden abtrünnigen Provinz Kaschmir und über Zusammenstöße zwischen Sicherheitskräften und maoistischen Rebellen im Osten des Landes. Die Wahllokale sind seit dem frühen Dienstagmorgen geöffnet. 670 Millionen Menschen in der größten Demokratie der Welt sind aufgerufen, die insgesamt 543 neuen Abgeordneten zu bestimmen.

Umfragen sagen der Regierungskoalition, der Nationalen Demokratischen Allianz (NDA) unter Ministerpräsident Atal Behari Vajpayee, einen klaren Sieg voraus. Vajpayee kann auf eine boomende Wirtschaft und die Entspannung der Beziehungen zum Erzfeind Pakistan verweisen.

Der traditionsreichen Kongresspartei von Oppositionsführerin Sonia Gandhi droht demnach das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Wegen des logistischen Aufwands und aus Sicherheitsgründen findet die Wahl bis zum 10. Mai an fünf verschiedenen Tagen statt.

Die Auszählung der Stimmen beginnt am 13. Mai, drei Tage nach Abschluss der Wahl. In der ersten Phase am Dienstag wird über 140 der insgesamt 543 Sitze in der gesetzgebenden Kammer Lok Sabha abgestimmt. Gewählt wird an diesem Tag in 14 der 28 Staaten Indiens. Für die Sicherheit sollen 400.000 Soldaten sorgen.

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