Incirlik:Merkel beschwichtigt

Die Kanzlerin sieht im geplanten Abzug der Bundeswehr aus dem türkischen Incirlik keine neue Eskalationsstufe im gespannten Verhältnis zwischen Berlin und Ankara. Nun könne man sich im Gespräch mit der Türkei auf andere Punkte konzentrierern.

Kanzlerin Angela Merkel sieht im geplanten Abzug der Bundeswehr aus dem türkischen Incirlik keine neue Eskalationsstufe im gespannten Verhältnis zwischen Berlin und Ankara. "Ich sehe das sehr lokalisiert, dieses eine Thema", sagte sie am Mittwoch. Nun könne sich die Bundesregierung in den Gesprächen mit der Türkei "auf andere Punkte konzentrieren". Eine Verschlechterung der Beziehungen ergebe sich ihrer Ansicht nach nicht aus dem Abzugsbeschluss, der "schnellstmöglich umgesetzt" werde. Es sei klar, dass das deutsche Parlament ein uneingeschränktes Besuchsrecht brauche für Soldaten im Auslandseinsatz. Merkel betonte aber auch: "Wir müssen im Gespräch bleiben mit der Türkei." Das Bundeskabinett hatte am Morgen ohne Diskussion den Plan von Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) gebilligt, die 260 auf dem Luftwaffenstützpunkt Incirlik stationierten Soldaten mit ihren Tornado-Aufklärungsjets und einem Tankflugzeug zu verlegen. Die Truppe soll sich künftig vom jordanischen Stützpunkt Al-Asrak aus am Kampf gegen den IS beteiligen.

© SZ vom 08.06.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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