Im Internet:Wider die Hasskommentare

Nach Terroranschlägen hetzen Menschen im Internet, um andere zu radikalisieren. Derlei Postings auf Facebook, Twitter oder Youtube sollen künftig schneller gelöscht werden.

Die IT-Unternehmen Facebook, Twitter, Youtube und Microsoft haben sich mit der EU-Kommission auf einen Verhaltenskodex geeinigt. Dessen Ziel ist es, Hassreden in sozialen Medien im Internet zu bekämpfen. Zusammen mit anderen Plattformanbietern und Betreibern sozialer Medien wollen die Technologie-Firmen dafür sorgen, dass der Großteil der Online-Hetzereien in weniger als 24 Stunden gelöscht wird. Dabei geht es vor allem um Inhalte, die vor dem Hintergrund terroristischer Anschläge geeignet sein könnten, Menschen zu radikalisieren. "Wir sehen uns weiter in Pflicht, die Tweets frei laufen lassen", sagte Karen White, Europa-Leiterin für öffentliche Belange bei Twitter. "Es gibt aber eine klare Unterscheidung zwischen dem Ausdruck der Meinungsfreiheit und Verhaltensweisen, die zu Gewalt und Hass aufstacheln." EU-Justizkommissarin Vera Jourová sagte, die jüngsten Terroranschläge hätten gezeigt, "wie dringend gegen illegale Hetze im Internet vorgegangen werden muss". Soziale Medien wie Facebook und andere waren in jüngerer Zeit häufig in die Kritik geraten, weil zum Beispiel Nacktfotos unverzüglich entfernt wurden, offenkundige Hassreden aber wochenlang zu sehen waren. Eine jüdische Jugendorganisation aus Frankreich hatte große IT-Firmen deswegen vor Kurzem verklagt.

© SZ vom 01.06.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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