Im Falle eines Angriffs:Iran droht mit massivem Gegenschlag

Lesezeit: 1 min

Deutliche Worte: Iran hat darauf hingewiesen, dass das Land innerhalb von einer Minute "11.000 Raketen auf feindliche Stellungen" abschießen könne - falls es angegriffen werde.

Iran hat damit gedroht, im Falle eines Angriffs massiv zurückzuschlagen. Innerhalb von einer Minute könnten "11.000 Raketen auf feindliche Stellungen" abgefeuert werden, sagte ein ranghoher Offizier der Revolutionsgarden, General Mahmud Tschaharbaghi, laut einer Meldung des staatlichen Fernsehens. Auf mögliche Angriffsziele ging er nicht ein, auch wurden keine Staaten namentlich erwähnt.

US-Präsident George W. Bush hatte am Mittwoch vor einem Dritten Weltkrieg gewarnt, sollte Iran in den Besitz von Atomwaffen gelangen. Tags darauf relativierte seine Sprecherin die Äußerung als "rein rhetorische Anmerkung". Die iranische Regierung kritisierte, Bushs Aussage stelle eine Gefahr für den Frieden und die internationale Sicherheit dar.

Unterdessen ist der iranische Chefunterhändler im Streit um das Atomprogramm des Landes, Ali Laridschani, zurückgetreten. Das teilte ein Regierungssprecher in Teheran mit. Präsident Mahmud Ahmadinedschad habe den Rücktritt akzeptiert, sagte er. Zu den Gründen des Rücktritts hieß es, Laridschani wolle sich anderen politischen Aufgaben zuwenden.

Einige Beobachter verwiesen zudem darauf, dass es zwischen Laridschani und Ahmadinedschad Differenzen über das weitere Vorgehen im Atomstreit gegeben habe. Grundsätzlich seien sich beide Politiker jedoch einig gewesen, dass es keine Aussetzung des Programms geben werde.

Sein Nachfolger wird nach Angaben der Nachrichtenagentur ISNA Vize-Außenminister Said Dschalili. Er war zuständig für europäische und amerikanische Angelegenheiten.

Als sicher gelte zudem, dass der Nachfolger Laridschanis zu dem für kommenden Dienstag in Rom geplanten Treffen mit dem EU-Chefdiplomaten Javier Solana reisen werde, hieß es weiter. Bei den Beratungen soll es erneut um das umstrittene Atomprogramm der Islamischen Republik gehen.

Diese hat wiederholt Vorwürfe der westlichen Staaten zurückgewiesen, unter dem Deckmantel einer zivilen Nutzung der Atomenergie nach Nuklearwaffen zu streben.

© AP/dpa/Reuters/gal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: