Gute Wirtschaftslage:Renten steigen deutlich

Die Altersbezüge steigen so kräftig wie seit 23 Jahren nicht mehr: Ab Juli gibt es im Westen 4,25 und im Osten 5,95 Prozent mehr. Das gab das Bundessozialministerium bekannt. In diesem Jahr kommt auch ein statistischer Sondereffekt zum Tragen.

Die gut 20 Millionen Rentner können sich in diesem Jahr auf eine kräftige Rentenerhöhung freuen. In Westdeutschland steigt die Rente zum 1. Juli um 4,25 Prozent, im Osten um 5,95 Prozent. Das gab das Bundessozialministerium am Montag bekannt.

Es ist die größte Rentenerhöhung seit 23 Jahren. Die gesetzlichen Altersbezüge steigen damit noch stärker als erwartet. Der im vergangenen Herbst veröffentliche Rentenbericht der Bundesregierung hatte ein Plus von bis zu fünf Prozent vorausgesagt. Für das Rentenplus gibt es mehrere Gründe. Eine zentrale Rolle spielen die gute Beschäftigungslage und die gestiegenen Einkommen. Aber auch ein Sondereffekt kommt in diesem Jahr zum Tragen: Im vergangenen Jahr fiel die Rentenerhöhung wegen einer Änderung der Berechnungsgrundlage um einen Prozentpunkt niedriger aus. Dies wird nun in einem einmaligen Effekt ausgeglichen.

Bundessozialministerin Andrea Nahles (SPD) sagte: "Die Rentnerinnen und Rentner profitieren damit unmittelbar von der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt, dem Wachstum der Wirtschaft und steigenden Löhnen." Dass sich die umlagefinanzierte Rente bewähre, sei gerade in Zeiten niedriger Zinsen eine gute Nachricht. Nahles unterstrich, die Erhöhung habe keine Auswirkung auf den Beitragssatz für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Dieser bleibe stabil bei 18,7 Prozent des Bruttolohns.

Die noch stärkere Anhebung der Renten in den neuen Bundesländern führt zudem zur weiteren Angleichung der Renten in Ost und West. Laut Arbeitsministerium beträgt der Rentenwert Ost jetzt 94,1 Prozent des Westwertes. Bisher waren es 92,6 Prozent.

© SZ vom 22.03.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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