Große Koalition:Wird Müntefering Vizekanzler?

SPD-Chef Franz Müntefering erwägt angeblich, Vizekanzler und Minister für Arbeit und Soziales in einer großen Koalition zu werden.

SPD-Chef Franz Müntefering erwägt einem Pressebericht zufolge angeblich, als Vizekanzler und Minister für Arbeit und Soziales in eine große Koalition unter Angela Merkel (CDU) einzutreten.

Für das frei werdende Amt des SPD-Fraktionschefs werde sich schon ein Nachfolger finden, so Müntefering. (Foto: Foto: dpa)

Müntefering neige dazu, um der möglichen Koalition zu fester Form und Verlässlichkeit zu verhelfen, berichtet die Leipziger Volkszeitung unter Berufung auf Angaben eines stellvertretenden SPD-Vorsitzenden.

Zur Begründung wurde darauf verwiesen, dass damit in dieser Regierung mit CDU-Chefin Merkel, CSU-Chef Stoiber und Müntefering alle drei Parteivorsitzenden säßen.

Zeichen der Machtkontrolle

Das sei ein vom eher traditionell denkenden Müntefering gesuchtes "Zeichen der Zuverlässigkeit und der Machtkontrolle nach innen wie nach außen, gegenüber Merkel und für die eigene Partei", hieß es weiter.

Für das dann frei werdende Amt des SPD-Fraktionschefs werde sich schon jemand finden, wurde der nicht namentlich genannte SPD-Vize zitiert: "Wir haben doch mindestens drei 'Ex' in der Fraktion: Gerhard Schröder, Ex-Kanzler, Sigmar Gabriel, Ex-Ministerpräsident und Wolfgang Thierse, Ex-Bundestagspräsident."

Union und SPD hatten am Montag in Berlin die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen vereinbart, die kommende Woche beginnen und bis zum 12. November dauern sollen. Die SPD erhält in der neuen Regierung acht Ministerien, die Union neben dem Kanzleramt und Kanzleramtsminister sechs Ressorts. Erste deutsche Regierungschefin soll Merkel werden.

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