Gravierende Sicherheitsmängel:Gefährliche US-Atomwaffenlager in Europa

Instabile Gebäude und ungesicherte Zugänge: Die meisten US-Atomwaffenlager in Europa weisen angeblich massive Sicherheitsmängel auf. Die Maßnahmen zum Schutz der Bomben sollen nicht einmal den Minimalstandards des Pentagons entsprechen.

Die meisten US-Atomwaffenlager in Europa entsprechen nach einer internen Studie der amerikanischen Luftwaffe nicht den minimalen Sicherheitsstandards des US-Verteidigungsministeriums. Dies berichtet die Organisation Federation of American Scientists (FAS) auf ihrer Webseite.

Als erste Konsequenz plane das US-Militär die Atomwaffen auf weniger Lager in Europa zu verteilen, berichten die Wissenschaftler, die sich dabei auf andere Quellen bezogen. Einer der Standorte, bei denen Probleme festgestellt wurden, sei möglicherweise der Bundeswehr-Fliegerhorst Büchel in der Eifel, hieß es in dem Bericht der FAS.

Die FAS-Militäranalysten hatten die Veröffentlichung von Details der Studie erreicht, die in Auftrag gegeben wurde, nachdem im August 2007 sechs Atomsprengköpfe ohne Wissen der Luftwaffenführung quer durch die USA geflogen worden waren.

Nach Angaben der Wissenschaftler werden in der internen Studie unter anderen Probleme mit dem Sicherheitssystem, der Umzäunung und bei der Stabilität der Gebäude moniert. In einem Fall seien Wehrpflichtige, die nur neun Monate Ausbildung gehabt hätten, eingesetzt worden, um die Atomwaffen gegen Diebstahl zu schützen.

Die FAS schätzt, dass in Europa etwa 200 bis 350 US-Atombomben gelagert werden. Außer in Deutschland gibt es Stützpunkte in Belgien, Großbritannien, Italien, der Türkei und den Niederlanden.

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