Glosse: Das Streiflicht

(SZ) Von einem früheren deutschen Chefredakteur heißt es, er habe, als sich das Aufkommen elektronischer Kommunikationsformen nicht länger ignorieren ließ, folgendes Vorgehen angeordnet: Schrieben ihm Leute solche Mails da, so möge seine Sekretärin diese Mails da sammeln und ihm einmal am Tag ausgedruckt vorlegen. Die wenigen, die ihm einer Antwort würdig erschienen, bekämen dann einen Brief, den er wiederum der Sekretärin diktieren und den sie sodann in seinen Computer schreiben und ausdrucken würde. Aber das ist nur eine Legende. In Wahrheit hat er sich schon nach wenigen Jahren mit der Mailtechnik vertraut gemacht. Verbürgt ist dagegen eine jüngere Einlassung von Verona Pooth. Die Society-Lady ließ die Welt wissen, sie habe noch niemals eine E-Mail geschrieben. Nun gibt es böse Menschen, die meinen könnten: Berichtenswert wäre höchstens die Nachricht, dass Verona Pooth imstande sei, eine Mail zu schreiben. Aber die Angelegenheit ist komplexer. Frau Pooth fügte nämlich an: "Wer mir Dokumente senden will, der muss die abfotografieren und via Whatsapp senden. Dann ziehe ich mir die zum Lesen groß."