Gemeinsame Regierung beschlossen:"Ein sehr wichtiger Tag für Nordirland"

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Der britische Premierminister Blair hat das Versprechen der beiden größten nordirischen Parteien begrüßt, am 8. Mai eine eigenständige Regierung vorzustellen. Auch die bisherigen Kontrahenten sehen nun "ungeheure Möglichkeiten" für ihre Provinz.

Es ist ein historisches Datum, das sich die Chefs der beiden größten nordirischen Parteien, Ian Paisley und Gerry Adams, ausgesucht haben. Am 8. Mai 1945 ging der Zweite Weltkrieg zu Ende. 62 Jahre später soll an diesem Tag eine neue Regierung für Nordirland gebildet werden.

März 2007: Der Chef der Democratic Unionist Party (DUP), Ian Paisley, feiert seinen Wahlsieg. (Foto: Foto: dpa)

Das verkündete der Vorsitzende der protestantischen DUP, Ian Paisley, nach einem Treffen mit dem Chef der katholischen Sinn Fein, Gerry Adams. Es war das erste direkte Gespräch zwischen den beiden langjährigen Rivalen.

"Ich glaube, dass ungeheure Möglichkeiten für unsere Provinz vor uns liegen", sagte Paisley. Die Vergangenheit dürfe kein Hindernis darstellen auf dem Weg zu "einer besseren und stabileren Zukunft für unsere Kinder", erklärte der 80-jährige probritische Politiker.

Adams bezeichnete die Übereinkunft als "Beginn einer neuen politischen Ära auf dieser Insel". Nach den Konflikten, die Protestanten und Katholiken in den vergangenen Jahrhunderten ausgetragen hätten, sei dies ein neuer Anfang, sagte der Vorsitzende der IRA-nahen Sinn Fein.

Sowohl Adams als auch Paisley erklärten, ihre Stellvertreter würden unmittelbar Verhandlungen über das gemeinsame Regierungsprogramm aufnehmen.

Der britische Premierminister Tony Blair zeigte sich hoch erfreut über die Einigung: "Das ist ein sehr wichtiger Tag für die Menschen in Nordirland", sagte er am Montag in London. "Alles, was wir im Laufe der vergangenen zehn Jahre gemacht haben, war eine Vorbereitung auf diesen Moment."

Großbritannien hatte den Parteien für die Regierungsbildung eine Frist bis Montag um Mitternacht gesetzt und damit gedroht, im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen das erst am 7. März gewählte Parlament aufzulösen.

Kurz vor der Einigung hatte er jedoch eine mögliche Fristverlängerung Londons in Aussicht gestellt, wenn sich die Parteien auf einen "alternativen" Vorschlag verständigen könnten.

Die DUP war aus der Parlamentswahl Anfang März als stärkste Kraft hervorgegangen, gefolgt von der katholischen Sinn Fein von Gerry Adams.

(AP/AFP)

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