Geiselnahme:30 Menschen im Iran entführt

Im Iran sind bis zu 30 Menschen entführt worden. Militärexperten vermuten, dass Extremisten mit Verbinung zur al-Qaida dahinter stecken.

Unbekannte haben im Südosten des Irans Medienberichten zufolge bis zu 30 Menschen entführt. Hinter der Tat vom Sonntag vermutete ein hochrangiger Militärvertreter Extremisten mit Verbindung zur al-Qaida.

Die Täter hätten am Sonntag eine Straße blockiert und das Feuer auf vorbeifahrende Fahrzeuge eröffnet, meldete die iranische Nachrichtenagentur ISNA. Dabei seien mehrere Menschen verletzt worden.

Die Bewaffneten hätten einen Bus zum Anhalten gezwungen. Ob jedoch alle Geiseln aus dem Bus stammten blieb unklar.

Auch die Nachrichtenagentur Fars meldete die Entführung von 30 Menschen. In Radioberichten war dagegen nur von "einigen Geiseln" die Rede.

Das staatliche Fernsehen berichtete unter Berufung auf informierte Kreise, die Täter hätten ihre Geiseln über die Grenze nach Pakistan gebracht. Oberst Mohammed Dschawad Asna-Aschari sagte der Nachrichtenagentur Fars, die extremistische Sunniten-Gruppe Dschundollah (Gottes Soldaten) stecke hinter dem Überfall.

Die Extremisten wurden bereits in der Vergangenheit für mehrere Angriffe im Südosten des Landes verantwortlich gemacht. Ihr Anführer soll den Behörden zufolge auch für Al-Qaida im Iran aktiv gewesen sein.

Die Polizei sperrte das Gebiet nahe der Stadt Chabahar in der Provinz Sistan-Baluchestan ab. In der Region kommt es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und Drogendealern sowie weiteren Kriminellen.

Vergangene Woche wurden im Südosten des Landes zwei belgische Touristen entführte. Eine Geisel wurde nach offiziellen Bericht bereits wieder frei gelassen.

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