Geheimgefängnisse:CIA-Beamte verweigerten angeblich Verhöre

Offenbar waren es keine humanitären Gründe, die die US-Regierung dazu brachte, die umstrittenen Kerker für Terrorverdächtige aufzulösen.

Einem Zeitungsbericht zufolge, soll Entscheidung der Bush-Administration von der Weigerung mehrerer Verhörspezialisten beschleunigt worden, Gefangene weiter zu befragen. Die CIA-Mitarbeiter hätten sich geweigert, weitere Verhöre abzuhalten, bevor die Rechtmäßigkeit der Terrorgefängnisse nicht geklärt sei, berichtete die britische Zeitung Financial Times unter Berufung auf Beteiligte.

Anfang September hatte die US-Verwaltung 14 Top-Terrorverdächtige ins US-Gefangenenlager Guantánamo auf Kuba verlegt, wo sie vor Militärtribunale gestellt werden sollen.

Am Dienstag hatte die juristische Beraterin der UN-Mission der Vereinigten Staaten, Paula Barton, den UN-Menschenrechtsrat in Genf informiert, dass keine Terrorverdächtige mehr in Geheimgefängnissen festgehalten würden.

Rotes Kreuz besucht Guantanamo

Das Rote Kreuz wird in der kommenden Woche in Guantanamo erstmals 14 ranghohe Terrorverdächtige aufsuchen, die kürzlich von geheimen CIA-Gefängnissen in das US-Gefangenenlager überstellt wurden.

Die Rotkreuzvertreter träfen am Montag zu dem zweiwöchigen Besuch in Guantanamo ein, erklärte die Sprecherin des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Antonella Notari. Es gebe keinen Grund zu der Annahme, dass es Probleme geben werde, die Häftlinge zu sehen. Das IKRK ist die einzige neutrale Organisation, die vollen Zugang zu den Gefangenen in Guantanamo hat.

Oberstes Ziel sei, mit den Gefangenen vertrauliche Gespräche zu führen und ihnen über das Rote Kreuz einen Kontakt zu ihren Familien zu ermöglichen. Unter den Häftlingen ist auch der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge vom 11. September, Khalid Scheich Mohammed, der 2003 in Pakistan gefasst wurde.

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