Geheimdienst-Affäre:Keine Anklage gegen Bush-Vertrauten Rove

Der Präsidenten-Berater Karl Rove bleibt in der Affäre um die Enttarnung einer CIA-Agentin von einer Anklage verschont.

Das teilte sein Anwalt Robert Luskin mit. Sonderermittler Patrick Fitzgerald habe ihn am Vortag darüber informiert, dass er Rove nicht anklagen werde, sagte Luskin. Rove, der die beiden Präsidentschaftswahlkämpfe Bushs organisiert hat, gilt als einer der engsten Vertrauten des Präsidenten.

Rove ist derzeit einer von drei Vizestabschefs im Weißen Haus. Im Zuge der jüngsten Umbildung von Bushs Stab gab er die Zuständigkeit für die politische Koordination ab und konzentriert sich vor der Kongresswahl im Herbst auf den Wahlkampf der republikanischen Partei.

In Zusammenhang mit der Enttarnung der CIA-Agentin Valerie Plame erhob Sonderermittler Fitzgerald im Oktober vorigen Jahres Anklage gegen den früheren Stabschef von Vizepräsident Dick Cheney, Lewis Libby.

Ihm werden Behinderung der Justiz, Falschaussage und Meineid vorgeworfen. Er soll die Bundespolizei FBI und eine Große Anklagekammer darüber belogen haben, wie er von Plames Identität erfuhr und was er davon danach an Journalisten weitergegeben haben soll.

Das Magazin Time enthüllte im Juli 2003 die Identität Plames. Deren Mann, der ehemalige Botschafter Joseph Wilson, hatte kurz vor der Enttarnung die Darstellung der US-Regierung kritisiert, wonach der Irak versucht haben soll, in Niger Uran zu kaufen.

Tatsächlich musste das Weiße Haus später einräumen, dass die fragliche Information geheimdienstintern umstritten war und nie in einer Rede von Präsident Bush hätte auftauchen dürfen. Deshalb wurde spekuliert, die Enttarnung Plames könnte ein Racheakt gewesen sein.

Im Zentrum der Ermittlungen standen Libby und Rove. Die Enttarnung von Geheimdienstbeamten wird in den USA als Straftat gewertet.

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