Die israelische Luftwaffe griff in der Nacht erneut Ziele im Gazastreifen an. Wie die Tageszeitung Haaretz unter Berufung auf einen Armeesprecher berichtete, waren die Angriffsziele ein Waffenlager und ein Gebäude der radikale Palästinensergruppe Volkswiderstandskomitees in Gaza. Verletzte habe es keine gegeben, verlautete aus palästinensischen Sicherheitskreisen. Am Montag kamen bei Luftangriffen fünf Palästinenser ums Leben.
Israel hatte die Luftangriffe wegen des andauernden Raketenbeschusses seiner Ortschaften an der Grenze zum Gazastreifen wieder aufgenommen und den militanten Palästinensergruppen mit der gezielten Tötung ihrer Führer gedroht.
In der Nacht zum Dienstag schlugen erneut Raketen in der südisraelischen Stadt Sderot ein. Zwei Bewohner wurden nach Militärangaben verletzt. Am Montag war eine Frau bei einem Raketenangriff auf Sderot getötet worden.
Aufgebrachte Anwohner
Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert traf am Abend zu einem Besuch in Sderot ein. Er kündigte nach Angaben seines Büros mehr Mittel für den Schutz von Gebäuden an. Zu dem tödlichen Raketenangriff bekannte sich sowohl die Hamas als auch der Islamische Dschihad. Allein am Montag wurden mindestens 18 Kassam-Raketen vom Gazastreifen aus auf israelisches Territorium abgeschossen. Die Frau ist das erste Todesopfer durch Raketenbeschuss der Palästinenser auf Israel seit November.
Zum Zeitpunkt des tödlichen Raketenangriffs traf die israelische Außenministerin Zipi Livni in Sderot mit dem EU-Chefdiplomaten Javier Solana zusammen. Aufgebrachte Bewohner versammelten sich vor dem Gebäude, in dem sich die Politiker befanden, und warfen der Regierung vor, nicht genug für ihren Schutz zu tun. Teilnehmer der Demonstration setzten Autoreifen in Brand. Solana verurteilte den Angriff.