Gazastreifen:Israelische Armee tötet 16 Palästinenser

Blutigster Militäreinsatz seit langer Zeit: Bei einem israelischen Vorstoß in den Gazastreifen sind am Dienstag mindestens 16 Palästinenser getötet und Dutzende verletzt worden.

Nach Krankenhausangaben handelte es sich überwiegend um Mitglieder militanter Organisationen. Es war der blutigste Militäreinsatz seit der Machtübernahme der radikal-islamischen Hamas-Organisation im Gazastreifen im vergangenen Juni.

Unter den Toten war ein Sohn des Hamas-Führers und ehemaligen Außenministers Mahmud al-Sahar. Der 23-jährige Hussam al-Sahar sei bei heftigen Kämpfen im Viertel Saitun in Gaza getötet wurden, hieß es aus palästinensischen Kreisen. Die mit Panzern vorrückenden Bodentruppen wurden von der Luftwaffe unterstützt.

Es war bereits der zweite Sohn Sahars, der von israelischen Sicherheitskräften getötet wurde. Sahar nannte den Tod seines Sohns ein "Verbrechen und Ergebnis des Besuchs von US-Präsident George W. Bush in der Region". Hamas werde "zur passenden Zeit und angemessen reagieren".

Palästinenserpräsident Mahmud Abbas bezeichnete den jüngsten Militäreinsatz als Massaker. "Wir sagen der Welt, dass unser Volk bei derartigen Verbrechen nicht schweigen wird", sagte Abbas in der Stadt Ramallah im Westjordanland.

Israel, das im Jahr 2005 Soldaten und Siedler vollständig aus dem Gazastreifen abgezogen hat, wird aus dem mittlerweile von der radikalen Hamas kontrollierten Gebiet immer wieder mit Raketen angegriffen.

Am Dienstag wurde ein ausländischer Arbeiter in einer israelischen Siedlung nahe der Grenze zum Gazastreifen von einem palästinensischen Scharfschützen erschossen. Nach israelischen Angaben handelte es sich um einen 20-jährigen Mann aus Ecuador. Kämpfer der Hamas bekannten sich zu der Tat.

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