G-7-Außenminister:In Hiroshima für den Frieden werben

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Die Chefdiplomaten sprechen über die laufenden Kriege und bereiten den Japan-Gipfel ihrer Staats- und Regierungschefs vor.

Bei ihrem Treffen im japanischen Hiroshima wollen die G7-Außenminister über die Kriege in Syrien, Libyen und in der Ostukraine beraten. Ein weiteres Thema der Chefdiplomaten der sieben wichtigsten "alten" Industrienationen ist der Kampf gegen den Terrorismus. Gastgeber Japan dürfte auch regionale Konflikte wie die Gebietsstreitigkeiten zwischen China und den anderen Staaten der Region im Südchinesischen Meer sowie die anhaltende militärische Bedrohung durch Nordkorea zum Thema machen.

Die G7-Außenminister - also die Vertreter der USA, Kanada, Deutschlands, Japans, Großbritanniens, Frankreichs und Italiens sowie ein EU-Beobachter - treffen sich ebenso jährlich zu Beratungen wie die G7-Staats- und Regierungschefs. Die Staatsoberhäupter werden kommenden Monat in Japan zusammenkommen. Ihr letzter Gipfel hatte in Deutschland, im bayerischen Schloss Elmau, stattgefunden.

Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, der im Zuge einer längeren Asienreise zuvor in China Gespräche geführt hatte, warb nach der Ankunft in Hiroshima für mehr Bereitschaft zur gewaltfreien Konfliktlösung. "Vermutlich steht kein anderer Ort so sehr für die Verantwortung der Staaten für eine Welt ohne Krieg, für eine friedlichere Welt", sagte der SPD-Politiker. Die japanische Großstadt war im II. Weltkrieg bei der ersten Atombombenexplosion der Welt völlig zerstört worden. Japan habe Hiroshima "nicht ohne Bedacht" als Tagungsort gewählt. Daher gehe es auch bei diesem "notwendigen Treffen an einem wirklich historischen Ort" um diplomatische Konfliktlösungen, so Steinmeier weiter.

Steinmeiers US-Kollege John Kerry war schon vor dem Berliner Außenminister in Hiroshima eingetroffen. Es ist der erste Besuch eines US-Außenministers in der Stadt seit dem US-Atombombenabwurf am 6. August 1945. Während des G7-Treffens wollen Kerry und die anderen Minister auch einen Park und ein Museum besuchen, in dem an die Zerstörung der Stadt erinnert wird. US-Präsident Barack Obama könnte kommenden Monat während des G7-Gipfels der Staats- und Regierungschefs der erste amtierende US-Präsident werden, der die japanische Stadt besucht. Der Gipfel selbst findet am 26. und 27. Mai in der Region Ise-Shima zwischen Tokio und Osaka statt.

© SZ vom 11.04.2016 / AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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