Frankreich:Juppé bleibt im Amt

Der Vorsitzende der französischen Regierungspartei UMP, Alain Juppé, bleibt trotz der Verurteilung in einer Finanzaffäre im Amt. Er hat gegen das Urteil wegen illegaler Parteienfinanzierung Berufung eingelegt.

Juppé will seine politischen Ämter einschließlich des Vorsitzes der Regierungspartei UMP auch nach seiner Verurteilung wegen illegaler Parteienfinanzierung behalten. Er habe gegen das Urteil Berufung eingelegt, so dass es nicht rechtskräftig werde, sagte der 58-Jährige am Dienstagabend im TV-Sender TF1.

Allerdings werde es im Herbst einen neuen Chef der Regierungspartei UMP geben, kündigte Juppé an. Er wolle die kommenden Monate nutzen, um "die Bedingungen für eine gelassene Abstimmung" über seinen Nachfolger zu organisieren. Juppé zählt zu den engsten politischen Vertrauten von Präsident Jacques Chirac.

Teile der Pariser Öffentlichkeit hatten erwartet, dass Juppé den UMP-Vorsitz sofort aufgeben und seine weiteren politischen Ämter als Bürgermeister von Bordeaux und Abgeordneter der Nationalversammlung behalten werde.

Das Urteil vom vergangenen Freitag habe "Konsequenzen, die meine Person übersteigen", sagte Juppé. Er wolle jedoch mit Hilfe der Berufungsinstanz erreichen, dass auch die Aberkennung der Wählbarkeit für zehn Jahre wieder aufgehoben werde. Präsident Jacques Chirac hatte Juppé öffentlich als "Politiker von außergewöhnlicher Qualität" gerühmt. Er empfinde für Juppé "Freundschaft, Hochachtung und Respekt", sagte Chirac.

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