Flüchtlingsamt:Weise stellt sich gegen interne Kritik

Personalräte des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge äußern öffentlich und vehement ihren Ärger über das Vorgehen der Behörde. Das mag der neue Amtschef nicht auf sich sitzen lassen.

Der Leiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (Bamf), Frank-Jürgen Weise, hat die hausinterne Kritik an den Asylverfahren zurückgewiesen. In einem Brief hatten Mitarbeiter eine Abkehr von rechtsstaatlichen Prinzipien bei den beschleunigten Asylverfahren für bestimmte Flüchtlingsgruppen beklagt. Wenn das Innenministerium diese Leitlinie vorgebe, seien die Verfahren gesetzlich und nicht regelwidrig, betonte Weise am Freitag in Nürnberg. "Ich sehe, dass die Beschäftigten die ganze Zeit schon und noch jetzt unter Umständen arbeiten müssen, die nicht akzeptabel sind", gab Weise zu. Die Ursache der Probleme seien jedoch Versäumnisse in der Vergangenheit: "Warum hat man denn so lange unter Bedingungen gearbeitet, die nicht erfolgsfähig waren? Zu wenig Personal, schlechte Arbeitsprozesse, schlechte Informationstechnologie?" Er sei sich sicher, dass er sich mit den Mitarbeitern schnell einig werde und erkannt werde, "dass ich einen Beitrag leisten kann, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und das Bundesamt wieder erfolgreich zu machen". Bamf-Personalräte hatten vor allem den Verzicht auf eine Identitätsprüfung bei Syrern und die kurze Ausbildung neuer Entscheider kritisiert.

© SZ vom 14.11.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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