Explosion in Bundeswehrkaserne:Eine Soldatin getötet

Verteidigungsminister Struck (SPD) sprach von einem "schweren Unglücksfall" für die Bundeswehr. Einen Anschlag schloss er definitiv aus.

Bei einer Explosion in einer Bundeswehrkaserne in Mainz sind eine Soldatin getötet und zwei weitere Frauen schwer verletzt worden. Für die 24 Jahre alte Obergefreite sei jede Hilfe zu spät gekommen, sagte Struck. "Von den anderen beiden Opfern hoffen wir, dass sie das Unglück überleben". Dabei handele es sich um eine weitere Soldatin und eine Zivilangestellte. Alle Opfer seien junge Frauen.

Ihm sei es wichtig gewesen, im Vorfeld des Besuchs von US-Präsident George W. Bush am 23. Februar in Mainz zu klären, dass es sich nicht um einen Anschlag gehandelt habe, betonte Struck. Ein Anschlag auf die Bundeswehrkaserne sei nach den Ermittlungen klar auszuschließen.

Wegen des geplanten Gipfeltreffens von Bush und Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) herrscht im Rhein-Main-Gebiet in Sicherheitsfragen derzeit erhöhte Sensibilität. Struck war gemeinsam mit dem rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) in die Kurmainz-Kaserne gekommen.

Die Explosion hatte sich aus zunächst ungeklärter Ursache in einer Laboreinrichtung für Lebensmitteluntersuchungen des Zentralen Sanitätsdienstes ereignet. Das Institut analysiere unter anderem Wasserproben aus Bundeswehr-Liegenschaften der vier Bundesländer Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland und Nordrhein-Westfalen, sagte ein Sprecher.

Das Gebäude am Außenrand des Kasernengeländes war erheblich zerstört und zum Teil eingestürzt. Es seien nur drei Frauen im Dienst gewesen, weil alle anderen Mitarbeiter wegen der Fastnacht frei hatten.

Nach ersten Ermittlungen wurde die 24-Jährige außerhalb des Gebäudes von Trümmerteilen getroffen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Von den beiden Schwerverletzten wird eine in Mainz und eine in einer Spezialklinik in Ludwigshafen behandelt.

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