Ein ehemaliger Pressesprecher von George W. Bush hat schwere Vorwürfe gegen den Präsidenten erhoben. Bush habe ihn im Fall einer enttarnten CIA-Agentin in die Irre geführt, erklärte der ehemalige Pressesprecher des US-Präsidialamts, Scott McClellan.
Er habe deshalb unwissentlich Fehlinformationen an die Presse weitergegeben, hieß es in einem Ausschnitt aus einem Buch McClellans, der am Dienstag veröffentlicht wurde.
Er habe Bushs Berater Karl Rove und Lewis Libby in Schutz genommen, weil der Präsident, Vize-Präsident Dick Cheney und weitere Mitarbeiter ihn gebeten hätten, das Ansehen der Regierung nach dem Irak-Krieg mit aufzupolieren. "Es gab ein Problem. Es (meine damalige Aussage) war nicht wahr", erklärte McClellan.
Das Buch "Inside the Bush White House and What is Wrong with Washington" soll im April erscheinen. McClellan war von 2003 bis 2006 Bushs Pressesprecher. McClellan selbst war am Dienstag für einen Kommentar nicht zu erreichen.
Die derzeitige Pressesprecherin des Präsidialamts, Dana Perino, sagte: "Der Präsident hat niemanden gebeten, falsche Informationen zu verbreiten und würde dies auch nicht tun."
Im Zusammenhang mit der Enttarnung der CIA-Agentin Valerie Plame war Libby zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden. Bush hatte die Strafe ausgesetzt. Roves Verwicklung in den Fall war ebenfalls untersucht worden. Es kam jedoch zu keiner Anklage.