Die Papiere, die Jakob Mahari bei sich trägt, dürfte es eigentlich gar nicht geben. Es sind offizielle Dokumente der eritreischen Botschaft in Berlin, oben prangt das Nationalwappen - ein Dromedar im Lorbeerkranz -, darunter: Jakob Maharis Monatseinkommen, nach Jahren aufgefächert, erst in D-Mark, dann in Euro, von 1997 bis 2014, ein Verdienstleben in Tabellen gefasst. Jeweils zwei Prozent seines Nettoeinkommens musste er demnach jedes Jahr an sein Heimatland Eritrea überweisen - an jenes Regime, vor dem er einst nach Deutschland geflohen ist.
Eritreer in Deutschland:Der lange Arm der Diktatur
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Eritrea verlangt von seinen Bürgern im Exil eine Zwangsabgabe, mit der vermutlich Waffen gekauft werden. Doch die Bundesregierung tut nichts.
Von L. Kampf, F. Obermaier und E. Saoub, München/Berlin