Auf das Cover ihrer aktuellen Ausgabe druckte die Zeitschrift das Porträt Kurt Becks mit dem Text "Problembär außer Rand und Band - Knallt die Bestie ab!".
Die Sozialdemokraten reagierten prompt - und erwirkten vor dem Hamburger Landgericht eine einstweilige Verfügung gegen das Titelbild.
Titanic-Chefredakteur Thomas Gsella sagte dazu: "Es (das Cover) ist von Herrn Beck missverstanden worden." Der Titel sei keineswegs als Aufforderung zu verstehen, den SPD-Vorsitzenden zu erschießen. "Wir wollen die ganze Grausamkeit des bayerischen Umgangs mit dem Problembären darstellen, indem wir einen sichtlich hochlebendigen und brummzufriedenen Bären, der vor Lebensfreude nur so strotzt, zeigen", sagte Gsella.
Heft gelangte in den Verkauf
Auf ihrer Internet-Homepage schreibt das Magazin unter anderem: "Die ausgelieferten Exemplare bleiben natürlich am Kiosk und müssen laut Beschluss nun solange verkauft werden, bis alle weg sind." Es seien bereits "komplette CDU- und auch SPD-Kreisverbände dabei beobachtet" worden, "wie sie den Titanic-Bestand mehrerer Kioske aufkauften".
SPD-Chef Beck sagte inzwischen zu dem Fall: "Ich finde, mit Humor hat es wenig zu tun, wenn ein Mensch als Bestie bezeichnet wird, die abgeknallt werden soll."
Die SPD erwartet nun nach Worten von Parteisprecher Lars Kühn, dass gegen die "Titanic" eine Geldstrafe verhängt wird. Grund sei die "Massivität der Persönlichkeitsverletzung" Becks, sagte Kühn der Netzeitung.
Nach dem Erlass der Einstweiligen Verfügung hätten Becks Anwälte der Redaktion die Aufforderung zur Abgabe einer Unterlassungserklärung zugestellt, doch der Verlag habe nicht reagiert. Das Bild sei weiterhin im Internet sichtbar. Deshalb sei jetzt ein "Ordnungsgeld fällig", sagte Kühn. Das Heft kam nach seinen Worten in den Verkauf; davor hatten es die Abonnenten schon erhalten.