Demonstration in Berlin:"Ein 'Weiter so' darf es nicht geben"

Die Krise im Blick: Rund hunderttausend Menschen haben in Berlin für zusätzliche Maßnahmen gegen Armut und Arbeitslosigkeit demonstriert.

Angesichts der Wirtschaftskrise haben in Berlin rund 100.000 Menschen für zusätzliche Maßnahmen gegen Armut und Arbeitslosigkeit demonstriert.

Großdemonstration in Berlin: Rund 100.000 Menschen fordern die Politik auf, zusätzliche Maßnahmen gegen die Krise zu ergreifen. (Foto: Foto: ddp)

Spitzenvertreter der Gewerkschaften, die zu dem Protestmarsch aufgerufen hatten, forderten ein weiteres Konjunkturpaket sowie ein grundsätzliches Umdenken in Politik und Wirtschaft.

Ein "Weiter-So" dürfe es nicht geben, warnte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Michael Sommer. "Wenn wir nicht handeln, wird das Folgen haben für Demokratie und sozialen Frieden."

Notwendig seien auch Vorkehrungen, damit sich eine solche Krise nicht wiederhole. Sommer forderte unter anderem eine bessere Kontrolle von Ratingagenturen sowie die Einführung einer Börsenumsatzsteuer, "damit sich die Banker endlich an der Krise beteiligen".

IG-Metall-Chef Berthold Huber mahnte einen "Schutzschirm" für Arbeitsplätze an. Wer behaupte, nur Banken seien systemrelevant, der sei "ein gefährlicher Dummschwätzer". Der Verdi-Vorsitzende Frank Bsirske sprach sich für ein drittes Konjunkturpaket im Umfang von 100 Milliarden Euro aus. Dieses Geld müsse vor allem der Bildung zugutekommen, damit die Investitionen "nicht nur in Beton, sondern auch in die Köpfe" gesteckt würden.

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