Demographie:Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung

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Die Vereinten Nationen haben gewisse Szenarien durchgespielt und berechnet, wieviel Zuwanderung Deutschland benötigen würde, um seine Bevölkerung oder den Anteil der Erwerbstätigen an der Bevölkerung konstant zu halten.

Bernd Oswald

Deutschland braucht Zuwanderung. Sonst sinkt die Einwohnerzahl drastisch, während ihr Alter steigt. Immer weniger Junge müssten dann die Rente für immer mehr Alte bezahlen.

Ziel sollte es also sein, ein möglichst günstiges Verhältnis zwischen jungen und erwerbstätigen Menschen einerseits und Rentnern andererseits zu haben.

Die Vereinten Nationen haben - ausgehend von dieser Annahme - einige Szenarien zur Entwicklung der Bevölkerung in Deutschland berechnet.

Tendenziell weniger Geburten als Todesfälle

Wenn die Bevölkerung konstant bei knapp 82 Millionen Einwohnern bleiben soll, müssen jedes Jahr immer mehr Ausländer einwandern: Im Schnitt 215.000 jährlich im Zeitraum 2000-2005 bis zu 431.000 jährlich im Zeitraum 2045-2050. Grund ist die momentane Bevölkerungsstruktur.

Seit Jahren sterben in Deutschland mehr Menschen als Babys auf die Welt kommen. Diese Tendenz wird sich in den nächsten Jahrzehnten noch verschärfen. Deswegen ist Einwanderung nötig, wenn die Bevölkerung konstant bleiben soll.

Anteil der Rentner nimmt zu

Die 15-64-Jährigen bilden die arbeitsfähige Bevölkerung. Momentan sind das etwa 55,7 Millionen Menschen. Davon sind etwa 40 Millionen berufstätig.

Die Erwerbstätigen sind für die Rentenzahlungen verantwortlich. Daher liegt es im Interesse des Staates aber auch jedes einzelnen, dass es möglichst viele Berufstätige gibt, damit sich der Betrag, der für die Rentenzahlungen aufgebracht werden muss, auf möglichst viele Schultern verteilt.

Wenn der Anteil der arbeitsfähigen Bevölkerung konstant bleiben soll, benötigt Deutschland bis 2050 massive Zuwanderung. Die Bevölkerung würde in diesem Fall auf 92 Millionen ansteigen.

Momentan sind etwa 16 Prozent der Einwohner Deutschlands im Rentenalter, also 65 Jahre und älter. Es gibt in Deutschland aber mehr 50-60-Jährige als Teens und Twens. Deswegen wird der Anteil der Rentner an der Bevölkerung kontinuierlich zunehmen.

Wenn man ihren Anteil kostant bei 16 Prozent halten wollte, müssten im Schnitt rund 3,4 Millionen Menschen jährlich einwandern. Die Bevölkerung in Deutschland würde dann auf weit über 200 Millionen Einwohner anwachsen.

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