Demo gegen Rechts:Liebe und Springerstiefel

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Hauptstadtchor: Auch am Berliner Alexanderplatz wurde mit dem "Schrei nach Liebe" gegen Fremdenhass protestiert. (Foto: imago)

Bundesweit singen Flashmobs mit einem "Ärzte"-Hit gegen Rassismus an. Eine rechte Kundgebung in Hamburg wird verboten und soll dann in Bremen stattfinden. Und dort geht sie im Gesang unter.

Von Thomas Hahn, Bremen/Hamburg

Das Wort "Arschloch" findet Angela Hesse eigentlich nicht so toll. Trotzdem hat sie es am Samstag aus voller Kehle gesungen: beim Flashmob auf dem Bremer Rathausplatz, der ein Zeichen gegen rechts setzte mit mehr als tausend Menschen, die nachmittags zusammenkamen, um das Anti-Nazi-Lied der Band Die Ärzte "Schrei nach Liebe" anzustimmen. Das Wort "Arschloch" gehört zum Refrain, daran hat Angela Hesse nicht rütteln können. Sie ist eine zierliche Dame, die eine Aura von Herzensgüte umgibt. Bei der Diakonie Bremen betreut sie die Themen Brot für die Welt und Migration, Kraftausdrücke mag sie nicht. "Aber es geht ja um die Sache an sich." Also hat sie den Text ausgedruckt, verteilt und vorgetragen: "Deine Springerstiefel sehnen sich nach Zärtlichkeit / (...) / Oh oh oh Arschloch."

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