Der chinesische Botschaftsrat in Berlin, Junhui Zhang, hat den Besuch des Dalai Lamas in Deutschland kritisiert. "Wir sind entschieden dagegen, dass der Dalai Lama von offiziellen Vertretern in Deutschland empfangen wird", sagte Zhang am Freitag im ARD-Morgenmagazin.
"Weil wir der Meinung sind, dass der Dalai Lama trotz des von ihm behaupteten Unabhängigkeitsverzichts seinem Ziel, nämlich Unabhängigkeit Tibets, festhält." Es gehe hier um das Prinzip, sagte Zhang.
"Es geht um die Ein-China-Politik, zu der sich auch die Bundesrepublik vor kurzem noch einmal bekannt hat." Auf die Frage, ob es angesichts des Treffens mit deutschen Politikern zu einer neuen Eiszeit zwischen beiden Ländern kommen werde, antwortete der Diplomat: "Natürlich werden wir mit der deutschen Seite darüber sprechen. Wir fordern die deutsche Bundesregierung auf, die Ein-China-Politik strikt einzuhalten, damit eine stabile Entwicklung der bilateralen Beziehungen möglich bleibt."
Die Chinesen hätten die deutsche Regierung aufgefordert, nicht zu hören, "was der Dalai Lama sagt, sondern was er tat", erklärte Zhang. "Wir werden sicherlich mit der Bundesregierung weiter im Gespräch bleiben." Die bilateralen Beziehung seien im Interesse beider Länder.