CSU:Bayern-Kabinett komplett

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Horst Seehofer hat seine Regierungsmannschaft vorgestellt. Die neue Konstellation bietet nicht nur für Bayern Überraschungen.

Das neue bayerische Landeskabinett unter Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) ist komplett. Erst kurz vor Abschluss seiner Überlegungen entschied sich der Ministerpräsident, den Niederbayern Helmut Brunner zum neuen Agrarminister zu machen,

Die bislang als sicher geltende Berufung des Oberbayern Marcel Huber platzte damit. In mehreren CSU-Bezirksverbänden hatte sich Widerstand gegen eine befürchtete Dominanz der Oberbayern geregt.

Auch in Berlin gab es eine Überraschung: Nachfolgerin Seehofers als Landwirtschaftsministerin wird die Bundestagsabgeordnete Ilse Aigner (CSU), die sich gegen den von der Landesgruppe favorisierten Agrarstaatssekretär Gerd Müller durchsetzte. Gegen Müller soll es Widerstand aus dem Beamtenapparat des Ministeriums gegeben haben.

Neuer CSU-Generalsekretär wird der Außenpolitiker Karl Theodor zu Guttenberg.

Mit seinem Personaltableau setzte Seehofer seine Ankündigung um, die Staatsregierung jünger zu machen: Dem neuen schwarz-gelben Kabinett gehört kein CSU-Politiker über 60 Jahre mehr an. Das Versprechen, auch deutlich mehr Frauen in die Regierung zu bringen, verwirklichte der Ministerpräsident nicht: Anstelle von vier sitzen nun fünf Frauen am Kabinettstisch. Eine davon ist die von der FDP berufene Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel.

Ihre zwei Ministerposten haben die Liberalen ebenfalls mit Männern besetzt: Wirtschaftsminister Martin Zeil und Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch. Er ist mit 62 Jahren der Älteste im Kabinett.

Die frühere Sozialministerin Christa Stewens (CSU) scheidet aus, dafür rückt die ehemalige CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer an ihre Stelle.

Europaministerin wird die Oberpfälzer CSU-Bezirkschefin Emilia Müller. Bereits bekannt war, dass Innenminister Joachim Herrmann (CSU) in seinem Amt bleibt.

Staatskanzleichef wird der bisherige Kultusminister Siegfried Schneider (CSU), Kultusminister der Münchner Ludwig Spaenle (CSU).

Finanzminister wird der Oberbayer Georg Fahrenschon (CSU). Das Justizministerium soll weiter von Beate Merk (CSU) geführt werden.

Umweltminister wird der bisherige Europaminister Markus Söder, der zudem neue Zuständigkeiten in der Gesundheit erhält und damit gestärkt wird.

CSU-Landtagsfraktionschef Georg Schmid bleibt, was er ist, und geht nicht ins Kabinett. Dem Vernehmen nach hätte Seehofer lieber den nach dem CSU-Debakel bei der Bayernwahl zurückgetretenen Ex-Parteichef und Finanzminister Erwin Huber zum Chef der Landtags-CSU gemacht, Schmid sträubte sich jedoch.

Innenstaatssekretär soll der Unterfranke Bernd Weiß werden, Sozialstaatssekretär der bisherige Wirtschaftsstaatssekretär Markus Sackmann und neuer Staatssekretär im Finanzministerium der Schwabe Franz Pschierer.

Der bisherige Umweltstaatssekretär Marcel Huber wechselt auf diese Position im Kultusministerium.

Der bisherige Wirtschaftsstaatssekretär Markus Sackmann löst im Sozialministerium Melanie Huml ab, die neue Staatssekretärin im Umweltministerium wird.

© dpa/akh/gba - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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