Chronik:Die Krise in Mazedonien

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Nach der Unterzeichnung eines Friedensabkommens und der Ankündigung der albanischen Rebellen, ihre Waffen abzugeben, hat die Nato die Entsendung einer 3.500 Mann starken Truppe nach Mazedonien beschlossen. Nachfolgend sind die wichtigsten Entwicklungen der vergangenen Monate dokumentiert.

4. März - Bei Kämpfen im mazedonischen Grenzgebiet zum Kosovo werden drei Soldaten getötet.

15. März - Die albanischen Extremisten rücken bis auf 20 Kilometer an die mazedonische Hauptstadt Skopje heran.

16. März - Bei Tetovo wird eine Kaserne beschossen, in der deutsche KFOR-Soldaten untergebracht sind.

18. März - Angesichts anhaltender Kämpfe verhängt der mazedonische Ministerpräsident Ljubco Georgievski eine Ausgehverbot in Tetovo.

21. März - Wenige Stunden vor Ablauf eines Ultimatums der mazedonischen Regierung kündigen die Freischärler überraschend einen Waffenstillstand an.

22. März - Der mazedonische Präsident Boris Trajkovski weist das Waffenstillstandsangebot zurück und kündigt ein härteres Vorgehen gegen die albanischen Extremisten an.

25. März - Die mazedonische Armee startet einer Großoffensive gegen die albanischen Separatisten.

9. April - Die EU-Außenminister und die mazedonische Regierung unterzeichnen ein Stabilitäts- und Assoziierungsabkommen.

28. April - Bei einem Granatenangriff auf eine mazedonische Patrouille nahe der Ortschaft Vejce werden acht Soldaten getötet und sechs verletzt.

1. Mai - Auf den Anschlag reagieren hunderte aufgebrachte Mazedonier mit Angriffen auf Geschäfte von Albanern im Süden des Landes.

4. Mai - Bei Kämpfen zwischen Separatisten und den Streitkräften in Vaksince, Lipkovo und Slupcane kommen zehn Zivilisten ums Leben.

5. Mai - Auf Grund der zunehmenden Spannungen in der Grenzregion zum Kosovo erwägt die mazedonische Regierung die Ausrufung des Kriegszustandes.

10. Juni - Die albanischen Rebellen drohen mit massiven Ausweitungen der Kämpfe bis in die Städte, wenn die Offensive im Norden des Landes nicht eingestellt wird.

14. Juni - Sowohl Trajkovski als auch die albanischen Separatisten bitten die Nato um Hilfe in dem Konflikt.

15. Juni - Die albanischen Rebellen rufen einseitig einen Waffenstillstand aus.

17. Juni - Albanische und slawische Politiker beraten in Mazedonien über einen Friedensplan Trajkovskis. Nach dem Vorschlag soll albanischen Extremisten eine Amnestie gewährt werden, wenn sie ihre Waffen niederlegen.

20. Juni - Die Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien scheitern.

25. Juni - Die Kämpfe flammen wieder auf. Etwa Tausend empörte slawische Mazedonier stürmen das mazedonische Parlamentsgebäude.

8. Juni - Die EU-Außenminister entsenden den ehemaligen französischen Verteidigungsminister Francois Leotard als EU-Vermittler nach Skopje.

29. Juni - Die Nato beschließt die Entsendung von 3.500 Soldaten nach Mazedonien, die an der Entwaffnung albanischer Rebellen mitwirken sollen. Voraussetzung sind der Abschluss eines Friedensabkommens und die Bereitschaft der albanischen Rebellen zur Abgabe der Waffen.

5. Juli - Die Regierung und die albanischen Separatisten in Mazedonien verständigen sich auf einen landesweiten und zeitlich unbegrenzten Waffenstillstand.

23. Juli - Nach den heftigsten Kämpfen in Mazedonien seit Wochen rücken die albanischen Separatisten bis an das Zentrum von Tetovo vor.

24. Juli - Randalierer zerstörenden Eingang zu der deutschen und der britischen Botschaft in Skopje.

26. Juli - Die albanischen Extremisten ziehen sich aus den in den letzten Tagen eroberten Gebieten zurück und räumen ihre Stellungen um Tetovo.

28. Juli - Die mazedonische Regierung und Politiker der albanischen Minderheit verhandeln in Ohrid wieder über einen Friedensplan.

8. August - Ungeachtet eines Rebellenangriffs, dem zehn Soldaten zum Opfer fallen, einigen sich die Konfliktparteien in Ohrid auf die Unterzeichnung eines Friedensvertrags in der nächsten Woche.

13. August - Die Konfliktparteien unterzeichnen in Skopje den in langwierigen Verhandlungen ausgehandelten Friedensvertrag.

15. August - Der Nato-Rat spricht sich für die Entsendung von Truppen nach Mazedonien aus. Das Nato-Hauptquartier wird ermächtigt, die ersten 400 von insgesamt 3.500 Soldaten zu entsenden.

17. August - Die ersten Soldaten der NATO-Vorhut treffen in Mazedonien ein, sie sollen das Hauptquartier und Kommunikationseinrichtungen aufbauen.

20. August - Der Nato-Oberbefehlshaber für Europa, General Joseph Ralston, informiert sich in Mazedonien über die Einsatzbedingungen.

22. August - Nach Ablauf der Einspruchsfrist beschließt der Nato-Rat die Entsendung der gesamten 3.500 Mann starken Truppe nach Mazedonien.

Quelle: AP

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