Chronik der Eta-Anschläge:Endlose Kette der Gewalt

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Bei Anschlägen der baskischen Untergrundorganisation Eta sind seit 1968 mehr als 800 Menschen ums Leben gekommen. Sollten sich die Vorwürfe der Regierung in Madrid erhärten und die Eta auch hinter den Attentaten vom Donnerstag stehen, wäre dies der blutige Höhepunkt ihres Terrors gegen den spanischen Staat.

Die baskische Partei Herri Batasuna, der politische Arm der Eta, machte dagegen arabische Terroristen verantwortlich; diese sind in Spanien bislang jedoch nicht mit Anschlägen in Erscheinung getreten. Die meisten Anschläge der Eta fanden seit Mitte der achtziger Jahre statt und richteten sich gegen die paramilitärische Polizeitruppe Guardia Civil sowie gegen hochrangige Armee-Angehörige und Regionalpolitiker. Eine Chronik:

14. Juli 1986: Bei der Explosion einer Autobombe werden in Madrid acht Angehörige der Guardia Civil getötet und 35 Personen verletzt.

20. Juni 1987: 21 Menschen kommen bei der Explosion eines mit Sprengstoff gefüllten Autos in der Tiefgarage eines Kaufhauses in Barcelona ums Leben.

11. Dezember 1987: Bei der Explosion eines mit Sprengstoff präparierten Autos vor der Kaserne der Guardia Civil in Saragossa werden vier Polizeibeamte, vier Mädchen im Alter von drei bis sieben Jahre und drei Frauen getötet.

8. Dezember 1990: Bei einem Anschlag auf die Guardia Civil in der Stadt Sabadell werden sechs Polizisten getötet.

29. Mai 1991: Ein Anschlag mit einer ferngesteuerten Autobombe auf eine Unterkunft der Guardia Civil in der Stadt Vic kostet neun Menschenleben.

Juni 1991: Bei einer Anschlagsserie kommen neun Angehörige der Guardia Civil ums Leben.

6. Februar 1992: Bei einem Bombenanschlag auf einen Kleinbus der spanischen Armee werden fünf Menschen getötet und sieben verletzt.

20. Juni 1993: Im Abstand von 45 Minuten explodieren in Madrid zwei in Autos versteckte Sprengsätze, die sieben Menschen in den Tod reißen.

29. Juli 1994: Ein General, sein Fahrer und eine weitere Person fallen in der Altstadt von Madrid einem Bombenanschlag zum Opfer.

11. Dezember 1995: Sechs Zivilangestellte der spanischen Marine werden von einer Autobombe zerfetzt.

September 1998: Die Eta ruft eine unbefristete Waffenruhe aus, die sie jedoch bereits im Dezember 1999 wieder für beendet erklärt.

22. Februar 2000: Der Chef der Sozialistischen Partei in der Provinz Alava und sein Leibwächter werden bei der Explosion einer Autobombe in der baskischen Hauptstadt Vitoria getötet.

22. Oktober 2000: Ein Gefängnisaufseher kommt in Vitoria ums Leben, als ein unter seinem Wagen angebrachter Sprengsatz detoniert.

30. Oktober 2000: In Madrid werden ein Richter des Obersten Gerichtshofs, Jose Francisco Querol, dessen Leibwächter und Chauffeur getötet. Ein 35-jähriger Busfahrer erliegt neun Tage später seinen Verletzungen.

14. Dezember 2000: Ein katalanischer Kommunalpolitiker wird durch einen Sprengsatz schwer verwundet und stirbt kurz darauf.

22. Februar 2001: Bei der Detonation einer Autobombe in San Sebastian kommen zwei Menschen ums Leben.

9. März 2001: Ein 25-jähriger Polizist wird in Hernani bei San Sebastian von einer ferngezündeten Bombe getötet.

10. Juli 2001: Die Explosion einer Autobombe in Madrid reißt einen Polizisten in den Tod, 13 Personen werden verletzt.

24. September 2002: Bei einer Bombenexplosion in der baskischen Stadt Berastegui wird ein Polizist getötet.

30. Mai 2003: Bei der Explosion einer Autobombe in Sanguesa in der nordspanischen Provinz Navarra werden zwei Polizisten getötet, ein weiterer Beamter wird schwer, ein Zivilist leicht verletzt.

11. März 2004: Bei der verheerendsten Anschlagsserie in der jüngeren Geschichte Spaniens werden in Madrid mehr als 180 Menschen getötet und über 800 verletzt. Die Regierung beschuldigt die Eta, die Anschläge verübt zu haben.

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