Christen-Morde in der Türkei:Witwe des getöteten Deutschen vergibt Mördern

Die Witwe des in der Türkei getöteten Deutschen hat den Mördern ihres Mannes vergeben. Für ihre Großherzigkeit führte sie einen bekanntes Bibelvers ins Feld.

Die Witwe des bei dem Überfall auf einen christlichen Verlag in der Türkei getöteten Deutschen Tilman Geske hat den Mördern ihres Mannes vergeben. Was Jesus am Kreuz über seine Peiniger gesagt habe, wolle auch sie über die Mörder ihres Mannes sagen: "Herr vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun", sagte sie dem türkischen Fernsehsender ATV am Freitag.

Geske sagte auch: "Ich habe keinerlei Rachegedanken". Die Witwe will laut ATV in Malatya bleiben; ihr Mann solle in der Stadt beigesetzt werden. Sie sei sicher, dass die Morde für Malatya und die ganze Türkei einen Neuanfang markierten.

Tilman Geske und zwei türkische Christen waren am Mittwoch in Malatya von einer Gruppe junger Männer brutal ermordet worden. Nach Presseberichten wies die Leiche des Deutschen fast 160 Messerstiche auf. Hinweise auf Folter seien auch bei der Leiche des Mordopfers Ugur Yüksel festgestellt worden, berichtete die Zeitung Hürriyet am Freitag unter Berufung auf einen Krankenhaussprecher in Malatya.

Dazu zählten unter anderem Stichwunden an den Geschlechtsteilen und tiefe Wunden an den Fingern.

Die türkische Polizei verdächtigt insgesamt zehn Personen, in die Morde verwickelt zu sein. Einige der Verdächtigen haben nach Presseberichten ausgesagt, sie hätten die Christen aus religiösen und nationalistischen Motiven heraus getötet.

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