Chinesische Grenzstation:16 Polizisten bei Anschlag getötet

Vier Tage vor Eröffnung der Olympischen Spiele sind bei einem Granatenangriff im Nordwesten Chinas 16 Beamte getötet worden. Die Polizei vermutet einen terroristischen Hintergrund.

Bei einem Angriff auf eine Station der Grenzpolizei in der nordwestchinesischen Region Xinjiang sind am Montag 16 Polizisten getötet worden. Wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, seien 16 verletzt worden. Zwei Angreifer seien mit einem Lieferwagen in die Station der Grenzpolizei in Kashgar eingedrungen und hätten zwei Granaten geworfen, die explodiert seien. Wer hinter dem Anschlag steht, war zunächst nicht bekannt.

Arbeit in der Unruheprovinz Xinjiang: Das Archivbild aus dem April 2008 zeigt chinesische Sicherheitskräfte in der Stadt Kashgar. (Foto: Foto: AFP)

Die Polizei von Kashgar und das Informationsamt der Region wussten auf Anfrage nichts von dem Anschlag. Vor den Olympischen Spielen in Peking hatten die chinesischen Sicherheitsbehörden wiederholt vor Anschlägen angeblicher uigurischer Terrorgruppen gewarnt.

Der Sprecher der Pekinger Olympia-Organisatoren (BOCOG), Sun Weide, hob nach dem Anschlag in Peking vor der Presse hervor, dass China in der Lage sei, "sichere und friedliche Spiele zu organisieren".

Xinjiang, das von acht Millionen muslimischen Uiguren bewohnt ist, zählt zu den Unruheregionen in China. Nach der Gründung der Volksrepublik 1949 hatten sich die Kommunisten die Region einverleibt, die aus ihrer Sicht zu China gehört.

Viele Uiguren, die sich als Turkvolk ethnisch und kulturell von Chinesen unterscheiden, wehren sich gegen die chinesische Fremdherrschaft und beklagen kulturelle und politische Unterdrückung. Einige suchen auch die Wiederherstellung ihrer früheren ostturkestanischen Republik.

© dpa/AFP/woja/ssc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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