Cebit:Digitalisierung ändert alles

Was Merkel weiß, Trump aber nicht: Die Digitalisierung öffnet die Tür in eine andere Welt des Wirtschaftens, Arbeitens und Konsumierens.

Von Marc Beise

Aus Washington zurück darf sich Kanzlerin Angela Merkel nun wieder vermeintlich weniger spektakulären Themen widmen: der weltgrößten Messe für Informationstechnik Cebit beispielsweise, die am Sonntagabend in Hannover eröffnet wurde. Bei der Eröffnungsfeier betonte Merkel den gewaltigen Umbruch durch die Digitalisierung. Die neue Technik, bei der gewaltige Datenmengen verarbeitet werden können, sei eine Tür in eine andere Welt des Wirtschaftens, Arbeitens und Konsumierens. Damit greift die Kanzlerin nicht zu hoch.

Autos, Zölle, Handel - die Themen von Washington sind wichtig, aber sie werden von der aktuellen technischen Revolution mitbestimmt und womöglich überholt. Die neuen Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz, in der Roboterforschung und beim 3-D-Druck werden die Produktion von Grund auf verändern.

Dass in diesem Jahr ausgerechnet Japan das Partnerland der Cebit ist, entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Denn die (nach den USA und China) immer noch drittgrößte Volkswirtschaft der Welt sucht beim Thema Digitalisierung den Anschluss; vom Glanz vergangener Industrieherrlichkeit ist wenig geblieben. Merkel engagiert sich in Sachen Digitalisierung seit Jahren wie kaum ein anderer Regierungschef. Donald Trump dagegen hat ausweislich seiner Äußerungen die Zeitenwende noch nicht begriffen. Das ist eine Chance, die Deutschland nutzen muss.

© SZ vom 20.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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