"Kirchhofs Themen sind auf sehr polarisierende Weise vermittelt worden. Dadurch, dass er über die kontroversen Themen Steuern und Rente spricht, bietet er eine offene Flanke für polemische Angriffe", sagte der ehemalige Vorstandsvorsitzende und heutige Aufsichtsratschef von Siemens der Financial Times Deutschland.
Dabei müsse Merkels umfassendes Konzept diskutiert werden und nicht Kirchhofs Vision. Der CDU/CSU sei es im Wahlkampf nicht gelungen, die "wirklichen Probleme" des Landes anzusprechen, bemängelte von Pierer. "Die wichtigen Probleme, wie die Überalterung der Gesellschaft oder welche Einwanderungspolitik wir brauchen, werden überhaupt nicht diskutiert."
Kirchhof selbst hatte am Dienstag auf unionsinterne Kritik mit dem Vorschlag reagiert, er könne ein "Tandem" mit dem früheren Unionsfraktionsvize Friedrich Merz (CDU) bilden. Merz wiederum hatte sich "uneingeschränkt" hinter den Ex-Verfassungsrichter gestellt.
Das so genannte Kompetenzteam der Union kommt am Mittwoch zu einer Sitzung in Berlin zusammen. Anschließend findet eine Pressekonferenz im Konrad-Adenauer-Haus statt.