Bundestag:Wohngeld wird um 60 Prozent erhöht

Geringverdiener erhalten von Januar 2009 an durchschnittlich 142 statt 90 Euro pro Monat Wohngeld. Erstmals werden auch die Heizkosten mit einem Pauschalbetrag von 50 Cent pro Quadratmeter berücksichtigt.

Das Wohngeld für Geringverdiener und Rentner wird erstmals seit dem Jahr 2001 wieder kräftig erhöht. Der Bundestag billigte am Freitag mit den Stimmen von CDU/CSU und SPD eine Anhebung der Zahlungen um rund 60 Prozent zum 1. Januar 2009. Wohngeldempfänger sollen dann im Durchschnitt monatlich 142 Euro - statt nun 90 Euro - erhalten.

Das Wohngeld wird auf voraussichtlich 142 Euro pro Monat erhöht. (Foto: Foto: dpa)

Erstmals werden auch die Heizkosten mit einem Pauschalbetrag von 50 Cent pro Quadratmeter berücksichtigt. Seit der letzten Neuregelung im Jahr 2001 seien die Heizkosten um etwa 50 Prozent gestiegen, sagte Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee.

Mit dem neuen Wohngeld würden 800.000 Menschen besser gestellt werden, davon 300.000 Rentner. Die Mehrkosten der Reform von 520 Millionen Euro teilen sich Bund und Länder je zur Hälfte. Der Bundesrat muss noch zustimmen. Die Länderkammer will sich am 23. Mai damit befassen.

Die Fraktionen der Opposition befürworteten das Gesetz zwar im Grundsatz, kritisierten aber unterschiedliche Details. Sie enthielten sich der Stimme. Ein Kernstück der Änderungen ist die Einbeziehung der Heizkosten ins Wohngeld, das sich bisher an der Bruttokaltmiete orientierte.

Künftig werden die Heizkosten pauschal in Höhe von 50 Cent pro Quadratmeter Wohnfläche als Teil der Miete berücksichtigt. Außerdem steigen die Wohngeld-Tabellenwerte der Miethöchstbeträge.

Der Anspruch auf Wohngeld ist von der Zahl der Familienmitglieder im Haushalt, der Höhe des Gesamteinkommens und der Höhe der zuschussfähigen Miete abhängig.

© AP/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: