Attentat in Mogadischu:Somalischer Präsident Mohamud überlebt Bombenanschlag

Nur zwei Tage nach seiner Wahl zum Präsidenten ist Hassan Sheikh Mohamud in der somalischen Hauptstadt Mogadischu knapp einem Attentat entgangen. Während einer Pressekonferenz mit dem kenianischen Außenminister explodierten zwei Bomben. Die Angaben zu Opferzahlen sind widersprüchlich.

Auf den neuen somalischen Präsidenten Hassan Sheik Mohamud ist ein Anschlag verübt worden. Der erst am Montag gewählte Präsident wurde durch die beiden Explosionen nahe eines Hotels in Mogadischu nicht verletzt, teilte der Sprecher der Mission der Afrikanischen Union in Somalia (AMISOM), Oberst Ali Houmed, mit. Alle Menschen im Hotel seien unversehrt, berichtete er weiter.

Getötet wurden nach Angaben aus Polizeikreisen hingegen ein ugandischer und zwei somalische Soldaten. Houmed bestätigte den Tod eines AMISOM-Soldaten. Den Anschlag verübten demnach vermutlich drei Selbstmord-Attentäter. Vor dem Hotel lagen die zerfetzten Leichenteile der Attentäter, wie ein AFP-Reporter vor Ort berichtete. In der Umgebung des Hotels suchte die Polizei den Angaben zufolge nach weiteren möglichen Attentätern.

Mohamud residiert in dem Hotel in der somalischen Hauptstadt. Zum Zeitpunkt des Anschlags traf er dort nach Angaben aus kenianischen Regierungskreisen Abgeordnete und Kenias Außenminister Sam Ongeri.

Kurz nach den Explosionen bekannte sich die islamistische Al-Schabaab-Miliz zu dem Anschlag und drohte mit weiterer Gewalt. "Wir sind verantwortlich für den Angriff auf den sogenannten Präsidenten und die Delegation", die bei ihm war, sagte ein Sprecher der Miliz. "Es wird mehr derartige Angriffe geben, bis Somalia befreit ist."

Die Präsidentschaftswahl am Montag war der vorläufige Höhepunkt eines unter UN-Schirmherrschaft stehenden Stabilisierungsprozesses für Somalia. Das unter Gewalt und Hungersnöten leidende Bürgerkriegsland am Horn von Afrika hat seit dem Sturz von Präsident Siad Barre im Jahr 1991 keine funktionierende Zentralregierung. Die Al-Schabaab-Miliz hatte die Wahl als "feindlichen Akt" kritisiert.

© Süddeutsche.de/afp/dpa/sst - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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