Berlin:Bundeswehr-Gelöbnis nun doch vor dem Reichstag

Die Bundeswehr darf ihr Rekruten-Gelöbnis am 20. Juli doch vor dem Reichstag in Berlin abhalten. Das Bezirksamt Berlin-Mitte lenkte ein - Verteidigungsminister Jung lobt die Entscheidung.

Das feierliche Gelöbnis von 500 Bundeswehr-Rekruten kann nun doch am nächsten Sonntag vor dem Reichstag stattfinden. Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung begrüßte in Hannover das Einlenken der Berliner Stadtverwaltung. Die Zeremonie mit einigen tausend Gästen findet am Jahrestag des Hitler-Attentats am 20. Juli statt.

Die Bundeswehr-Rekruten sollen nun doch vor dem Berliner Reichstag vereidigt werden (Foto: Foto: AP)

Jung sagte, es sei ein gutes Symbol, dass das zehnte Gelöbnis seit dem Regierungsumzug vor dem Reichstag stattfinden könne. Der Reichstag sei Sitz des Parlaments, das auch die Entscheidungen über die Auslandseinsätze treffe. Für den zunächst ablehnenden Bescheid des Bezirksamtes habe er überhaupt kein Verständnis gehabt, fügte der CDU-Politiker hinzu.

In einem Gespräch auf Beamtenebene verständigten sich Verteidigungsministerium, der zuständige Bezirk und die Polizei darauf, dass die Veranstaltung auf dem großen Rasenplatz vor dem Reichstag stattfinden kann. Senatssprecher Richard Meng sagte, das Verteidigungsministerium habe sich bewegt.

Demnach schraubte das Ministerium seine Anforderungen an Umfang und Zeitraum der Absperrungen zurück. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit begrüße die Einigung. Das zuständige Bezirksamt hatte die Veranstaltung zunächst abgelehnt und damit Befremden bei Jung ausgelöst. Jungs Sprecher, Thomas Raabe, hatte zuvor Vorwürfe wegen überhöhter Sicherheitsanforderungen zurückgewiesen.

Es gehe nicht darum, einen "Hochsicherheitstrakt" aufzubauen. Es gehe nur darum, die Teilnehmer zu schützen und auch Fluchtwege für etwaige Unglücks- oder Zwischenfälle offenzuhalten. Das Gelöbnis am 20. Juli hatte in den vergangenen Jahren im Innenhof des Bendlerblocks, am Sitz des Verteidigungsministeriums in Berlin, stattgefunden. Altkanzler Helmut Schmidt soll in diesem Jahr die Festrede halten.

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