Beisetzung des Schiitenführers:Hunderttausende trauern um Hakim

Vier Tage nach dem schweren Bombenanschlag in Nadschaf wird der getötete Ayatollah beigesetzt. Schiiten aus dem ganzen Land haben sich in der irakischen Stadt zu der Zeremonie versammelt, die den Abschluss der dreitägigen Trauerfeiern bildet.

Bakr el Hakim war unter den Opfern des verheerenden Bombenanschlags auf eine Moschee von Nadschaf. Der Anschlag hatte am Freitag mehr als 80 Menschen das Leben gekostet. Zur Beisetzung des Schiitenführers werden Hunderttausende von Trauernden aus dem ganzen Land erwartet.

Tausende Schiiten trauern um Hakim (Foto: Foto: AP)

Bereits am Sonntag hatten Tausende Schiiten an Trauermärschen für Bakr el Hakim teilgenommen. An einer Moschee in Bagdad begann eine Prozession, die sich über die ebenfalls heilige Stadt Kerbela in das rund 150 Kilometer entfernte Nadschaf bewegte.

Hintergründe weiter unklar

Bakr el Hakim (64) war erst im Mai nach 23 Jahren aus dem iranischen Exil zurückgekehrt. Der Schiitenführer leitete den Obersten Rat für die Islamische Revolution im Irak (SCIRI), der mit der US-Zivilverwaltung in Bagdad zusammenarbeitet und im Provisorischen Regierungsrat vertreten ist. Die Hintergründe des Anschlags sind noch unklar.

Mehrere Vertreter des Obersten Rates für die Islamische Revolution im Irak (SCIRI), der Organisation, die Bakr el Hakim geführt hatte, sowie viele Iraker hatten Saddam und seine Anhänger für den Anschlag in der den Schiiten heiligen Stadt verantwortlich gemacht. Seit Freitag wurden bis zu 19 Verdächtige festgenommen. Die Opferzahlen gingen noch am Montag weit auseinander: Während der Gouverneur von Nadschaf von mehr als 80 Toten sprach, ging der SCIRI von 126 Toten aus.

(sueddeutsche.de/dpa)

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