Becks Memoiren:Müntefering beschwichtigt

In seinen Memoiren schreibt Kurt Beck seine Abneigung gegen Franz Müntefering schwarz auf weiß nieder. Der neue SPD-Chef wiederum gibt sich versöhnlich.

Der designierte SPD-Chef Franz Müntefering hat die persönliche Kritik des zurückgetretenen Parteivorsitzenden Kurt Beck "voller Gelassenheit" zur Kenntnis genommen.

Hat Becks Kritik "voller Gelassenheit" zur Kenntnis genommen: der designierte SPD-Chef Franz Müntefering. (Foto: Foto: dpa)

Er habe mit Beck am vergangenen Freitag selbst geredet, dabei hätten sich die gegen ihn gerichteten Passagen aus der auszugsweise veröffentlichen Autobiografie Becks "nicht wiedergefunden", sagte Müntefering am Dienstag in Berlin.

Beck schildert in seiner Autobiografie, die an diesem Donnerstag in die Buchhandlungen kommen soll, seine persönlichen Probleme mit dem damaligen Vizekanzler Müntefering - verbunden mit dem Vorwurf unzureichender Kooperation und eines Mangels an sozialdemokratischem Profilierungswillen. Müntefering zeichnet er darin als engstirnigen Intriganten.

Passagen vorab gelesen

Die Vorgänge um den Rücktritt Becks trügen natürlich auch "menschliche Seiten". Diese seien zu respektieren, sagte Müntefering und zeigte damit Verständnis für die Buch-Darstellung. Auch er habe die in den Medien vorab verbreiteten Auszüge gelesen.

Er sei aber gegen schnelle Festlegungen: "Wenn man das Ganze sieht, relativiert sich das eine oder andere." Er wolle "nicht über Parteigeschichte reden", ließ aber offen, ob er mit zeitlichem Abstand die Dinge noch aus seiner Sicht darstellen will.

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