Aufgedeckt:Horst Köhler von Stasi bespitzelt

Das Ministerium für Staatssicherheit der ehemaligen DDR hat den heutigen Bundespräsidenten Horst Köhler (CDU) jahrelang bespitzelt.

Die Stasi hat einem Bericht des Spiegel zufolge den heutigen Bundespräsidenten Horst Köhler jahrelang bespitzelt. Köhler sei ausgeforscht worden, als er Mitarbeiter des Bundesfinanzministeriums war, berichtete das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf Ex-Stasi-Mitarbeiter.

Horst Köhler. (Foto: Foto: AP)

Zuständig war dem Bericht zufolge die Wirtschaftsabteilung des Ministeriums für Staatssicherheit, nicht der DDR-Auslandsgeheimdienst.

Der heute 63-jährige Köhler arbeitete 1982 zunächst als Büroleiter des damaligen Bundesfinanzministers Gerhard Stoltenberg (CDU). Später leitete er die Grundsatzabteilung des Ministeriums, anschließend die Abteilung für Geld und Kredit. Als Staatssekretär war er unter anderem an den Verhandlungen über die Wirtschafts- und Währungsunion mit der DDR beteiligt.

Die Stasi-Unterlagen-Behörde verweigere die Herausgabe der Köhler-Akten mit der Begründung, dass personenbezogene Informationen über Amtsträger und Personen der Zeitgeschichte nur zur Verfügung gestellt werden dürften, wenn dadurch keine "schutzwürdigen Interessen" der betroffenen Personen beeinträchtigt würden, berichtet das Magazin weiter.

Der Bundespräsident, der der Birthler-Behörde im Februar einen offiziellen Besuch abstatten will, weiß dem Bericht zufolge seit einigen Wochen von der Bespitzelung und hat die Aufzeichnungen der Stasi über ihn auch bereits eingesehen.

Laut einem Sprecher des Präsidialamts hätte Köhler persönlich nichts gegen die Veröffentlichung der Akten einzuwenden.

© sueddeutsche.de/dpa/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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