Atomstreit:Iran stellt Inspektion von Atomanlage Arak in Aussicht

Iran will dem jüngsten diplomatischen Tauwetter offenbar Taten folgen lassen. Bald sollen IAEA-Kontrolleure Teile der bislang verschlossenen Atomfabrik Arak kontrollieren dürfen. Andere Anlagen bleiben jedoch weiter tabu.

Als Zugeständnis im Atomstreit will Iran ausländischen Inspektoren noch in diesem Jahr erstmals den Zugang zur Atomanlage Arak ermöglichen. Das sagte der Sprecher der iranischen Atomorganisation der Agentur Irna.

Aus Kreisen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) wurde allerdings betont, dass nicht der Schwerwasserreaktor selbst gezeigt werde, sondern nur dessen Abkühlbereich. In Schwerwasserreaktoren fällt Plutonium an, das für die Produktion von Atomwaffen verwendet werden könnte. Die Inspektion der Anlage Arak gehört zu den Vereinbarungen, die am Montag in Teheran zwischen IAEA-Chef Yukiya Amano und Irans Atomchef Ali-Akbar Salehi Teheran unterzeichnet worden waren.

"Die Internationale Atomenergiebehörde kann Arak schon vor dem nächsten Treffen in Wien am 11. Dezember besichtigen", sagte Irans Sprecher Behruz Kamalwandi. Der Schwerwasserreaktor Arak soll im nächsten Jahr in Betrieb gehen. Die iranische Führung verweigere sich aber weiterhin den Forderungen der IAEA, auch die Baupläne des Reaktors offenzulegen, sagte IAEA-Chef Amano.

Die Vereinbarung von Teheran soll als Fahrplan für die weitere Zusammenarbeit dienen und die Inspektion einiger Atomanlagen erleichtern. Die Erlaubnis für eine Inspektion der Militäranlage Parchin - ein wichtiges Anliegen der IAEA - sei aber nicht gewährt worden. Westliche Geheimdienste vermuten, dass dort Experimente zur Entwicklung von Atomsprengköpfen stattgefunden haben. Der Westen befürchtet, dass Iran unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms auch Bomben bauen will. Iran bestreitet das.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: